Artgerechte Kaninchenhaltung
Auch im Winter ein Paradies für Häschen

- Das Hasengehege muss genügend Auslauf wie auch Unterschlupfmöglichkeiten bieten.
- Foto: MeinBezirk.at
- hochgeladen von Birgit Lenhardt
Kaninchen sind süß, herzig, putzig, aber auch hoch soziale Tiere, die leider viel zu oft komplett falsch gehalten werden.
FELDKIRCHEN. Kaninchen gehören zu den beliebtesten Haustieren und sind gefragt bei Groß und Klein. Dass es sich hierbei jedoch um hoch soziale Tiere und Lebewesen handelt, die in freier Wildbahn den ganzen Tag uneingeschränkt hin und her hoppeln, blitzschnelle Haken schlagen und knapp einen Meter hoch springen können, vergessen viele Kaninchenhalter. Wir vom FELDKIRCHNER Leben haben mit der Feldkirchner Tierärztin Mechthild Gold über richtige und artgerechte Kaninchenhaltung gesprochen.
Artgenossen werden gebraucht
Was auf jeden Fall schon vor der Anschaffung jedem klar sein sollte: „Eine Einzelhaltung ist nicht artgerecht, bitte mindestens zwei Kaninchen oder sogar in Kleingruppen von drei, vier Tieren halten,“ erklärt Gold. Denn Kaninchen sind sehr soziale Tiere, rund 50 Prozent ihres Verhaltens sind auf soziale Verhaltensweisen zurückzuführen.
Viel Auslauf
Ein Kaninchen-Quartier sollte nicht nur eine Unterbringung sein, sondern einen artgerechten Lebensraum für viele Jahre darstellen. Dazu gehören nun mal in der Außenhaltung eine Schutzhütte oder ein Stall sowie ein Madersicheres Gehege. Insgesamt darf das Ganze ruhig 8-10 m² umfassen, so können Kaninchen ihrem Bewegungsdrang bestens nachkommen. Die Schutzhütte muss wind- und regenfest und nicht zu groß sein, damit die Kaninchen im Winter mit ihrer Körpertemperatur den Innenraum selbst wärmen können. Zusätzlich sollte immer viel frisches Stroh und Heu eingestreut werden. Bei extremer Kälte kann mit einer Wärmequelle wie einer Decke über den Stall (so anbringen, dass die Kaninchen nicht daran knabbern) oder einer Wärmelampe nachgeholfen werden. „Für das Außengehege empfiehlt sich eventuell auch ein Gitter im Boden unter der Erde, sonst kann es schon passieren, dass der ganze Garten umgepflügt wird oder die Kaninchen sich freibuddeln,“ empfiehlt Mechthild Gold.
Richtige Nahrung
Kaninchen brauchen Frischfutter, mindestens 80 Prozent der täglichen Nahrung muss aus Grünfutter wie Wiesenpflanzen- und kräuter, Gras, Zweigen und Blättern bestehen. „Das typische ‚Kerndlfutter‘ sollte bitte unterlassen werden, es ruft nur Gesundheitsschäden wie Blasensteine oder Verdauungsschäden hervor.“ Wenn die Kaninchen auch im Winter draußen gehalten werden, erhöht sich natürlich der Energiebedarf, da können getrocknete Kräuter und Saaten wie Sonnenblumenkerne oder auch ein paar Haferflocken gefüttert werden.
Tierarztbesuch
Eine tierärztliche Betreuung einmal im Jahr ist sicher kein Fehler: „Das Zahnwachstum sollte regelmäßig kontrolliert werde, auch auf Ohrenmilben muss geachtet werden“, so Mechthild Gold.




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