Barrierefreiheit ist oftmals nicht gegeben

Die WOCHE schaute sich in Feldkirchen um. Wie barrierefrei ist die Stadt?

Von ALEXANDER WABNIG
Barrierefreiheit ist ein beliebtes Wort, wenn es um den Neubau von öffentlichen Gebäuden geht. Aber wie barrierefrei sind eigentlich genau jene Einrichtungen in Feldkirchen?
Walter Gursch aus Feldkirchen war nach einem schweren Arbeitsunfall vor fünf Jahren eine Zeit lang an den Rollstuhl gefesselt. Er weiß, wo in der Tiebelstadt für gehbehinderte Menschen die Probleme zu finden sind. „Man hört immer von barrierfrei, im Endeffekt gibt es das aber kaum wo“, ist er enttäuscht. „Alleine in der 10. Oktober-Straße sind die meisten Geschäfte und Lokale nur über eine oder mehrere Stufen zu erreichen“, macht Gursch aufmerksam.

Größtes Problem: Toiletten
Die größten Barrieren finden sich aber beim Aufsuchen des stillen Örtchens. „Bei den WCs ist es extrem. Diese sind entweder im Keller oder im ersten Stock“, sagt Gursch. „Außerdem ist der Zugang für Rollstuhlfahrer beinahe überall viel zu eng“, fügt er hinzu. Aber nicht nur in den Bars und Cafés bereiten die Toiletten Kopfzerbrechen. „Das öffentliche WC beim Busbahnhof ist ein Riesenproblem. Man kann nur ums Gebäude herumfahren, aber dann wird’s meist zu spät sein“, so Gursch.

Öffentliche haben aufgeholt
Besser sieht er die Situation in den öffentlichen Gebäuden der Tiebelstadt. Arbeiterkammer, BH und Rathaus sind barrierefrei. „Hier hat Feldkirchen in den letzten zwei Jahren viel aufgeholt“, lobt Gursch. Auch der Bahnhof ist frei von Barrieren. „Nur der Zustieg in den Zug macht Probleme. Aber meist hilft hier ein Zugbegleiter.“
Kritik äußert Gursch an den Behindertenparkplätzen. „80 Prozent der dort Parkenden sind nicht behindert. Hier muss mehr kontrolliert werden“, fordert er. Unverständlich ist zudem die Situation bei vielen Feldkirchner Ärzten. „Etliche Ordinationen liegen in alten Gebäuden ohne Lift“, verrät Gursch, der heute mit Hilfe einer Prothese wieder ohne Rollstuhl auskommt und darüber auch sehr froh ist. „Ich ziehe meinen Hut vor jedem Rollstuhlfahrer. Was diese Menschen leisten, ist enorm“, zollt ihnen der 47-Jährige Respekt. Denn: Trotzdem, dass bei Neubauten öffentlicher Einrichtungen auf Barrierefreiheit geachtet wird, ist man als Rollstuhlfahrer im Nachteil. „Es sind viele Kleinigkeiten, aber es summiert sich“, so Gursch.

Info
Ein gutes Zeugnis kann man den öffentlichen Gebäuden, AK, BH, Rathaus und Bahnhof ausstellen.
Probleme bereitet hingegen das öffentliche WC nahe dem Busbahnhof.
Auch viele Lokale, Geschäfte und vor allem Ärzte sind für Rollstuhlfahrer sehr schwer oder gar nicht zu erreichen.

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