Blechlawine rollt an: Reisezeit ist Stauzeit
Das Auto ist das Reisegefährt der Österreicher. Dafür nehmen sie auch kilometerlangen Stau in Kauf.
Im Radio wird dieser Tage immer wieder auf Staus und Fahrtbehinderungen hingewiesen. Das Ziel eines entspannten Urlaubs rückt dann schnell in weite Ferne.
Auf den traditionellen Korridoren wie Tauern-, Pyhrn-, Brenner- oder Ost-Autobahn rollt die Blechlawine an. Um des Urlauberstroms aus dem Norden Herr zu werden, hat Österreich den Tauerntunnel ausgebaut. „Doch der Verkehr hat allein auf dieser Route von 2010 auf 2011 um 20 Prozent zugelegt“, kritisiert Grünen-Verkehrssprecherin Gabi Moser. Dennoch bleibt das Auto das beliebteste Transportmittel der Österreicher. Nur sieben Prozent weichen im Urlaub auf den öffentlichen Verkehr aus. „Ein gutes Bahn- und Busangebot ist die Alternative zum Sommer-stau!“, so Moser.
ÖBB bauen Angebot aus
Um mehr Reisende für die Schiene zu begeistern, haben die ÖBB noch vor Ferienbeginn ihre Sitzplätze um 12.900 Stück erhöht – 8.280 davon allein auf der Weststrecke; 4.690 auf der Südbahnstrecke. „Stark frequentierte Bahnhöfe werden diesen Sommer mit Zusatzpersonal ausgestattet“, verspricht Birgit Wagner, Vorstand des ÖBB-Personenverkehrs. „Besonders, wer vom Westen in den Süden oder Osten reist, ist mit der Bahn auf der bequemeren Seite“, verspricht Wagner. Denn die Baustellenkarte des ÖAMTC lässt Stau ohne Ende erkennen: Auf der A13 bei Gries am Brenner (Tirol) wird bis Anfang August gewerkt. Der Gegenverkehrsbereich auf der Pack (A2) ist bereits das Nadelöhr des Sommers.
Die Nerven bewahren
„Sitzt man allerdings schon im Stau fest, sind Nerven behalten und das Bestmögliche aus der Situation machen wohl die wichtigsten Tipps“, rät Sieglinde Rernböck vom ARBÖ. „Selbstvorwürfe oder Wutausbrüche verschlechtern nur die Laune. Fetzige Musik oder einfach selbst singen hebt die Stimmung.“
Tipps bei Stau:
„Das Beste ist, antizyklisch loszufahren, also in der Früh am Samstag oder Sonntag“, so Sieglinde Rernböck vom ARBÖ. Grundsätzlich sollte man nur mit möglichst vollgetanktem Fahrzeug, ausreichend Proviant und alkoholfreien Getränken sowie Spielzeug für eventuell mitfahrende Kinder die Urlaubsreise antreten.
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