"Die Malerei ist ein Segen Gottes"

Marion Jauth, mit einem ihrer Werke | Foto: KK
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Die Bodensdorfer Künstlerin Marion Jauth stellt ihre Werke derzeit im Stift St. Georgen aus.

Unter dem Thema "Zwischen den Welten" stellt die in den Niederlanden geborene Hobbykünstlerin Marion Jauth noch bis zum 30. April ihre Bilder in der Stiftsgalerie St. Georgen am Längsee aus. Mit der WOCHE sprach die Pensionistin über ihre Kindheit, ihren Weg zur Kunst, die familiäre Unterstützung und vieles mehr.

Verbindung zur Kunst

Ihre Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin und Sekretärin hat die heute 59-Jährige auf Wunsch ihrer Eltern gemacht: "Ich selbst wollte das nie. Mich hat es immer schon zur Kunst hingezogen." Als eines von elf Kindern wuchs Jauth in Blaricum in den Niederlanden auf. Mit Anfang 20 lebte und arbeitete sie für zwei Jahre in Israel. "Ich habe Orangen gepflückt, in einer Metallfabrik gearbeitet, bei Beduinen gewohnt", erzählt die Künstlerin mit jüdischer Vergangenheit. Angst kannte sie nicht. "Ich hab mich niemals gefürchtet, auch bei Bombenanschlägen nicht", erzählt sie. "Ich dachte mir immer, leb einfach im Hier und Jetzt."

Weg nach Kärnten

Als Jauth 1976 von Israel nach Holland zurückkehrte, kam ein Weg zurück ins Büro für sie nicht mehr in Frage. "Ich hatte die Freiheit geleckt", schmunzelt sie. Zwei Jahre später kam sie als Reiseleiterin nach Bodensdorf, wo sie ihren zukünftigen Mann kennenlernte. 1980 wurde geheiratet, drei Kinder (heute im Alter zwischen 28 und 30 Jahren) kamen zur Welt.
Nachdem sie zehn Jahre als Hausfrau und Mutter ihre "Dienste" versah, begann sie, sich intensiv mit der Malerei auseinander zu setzen. "Und das war ein Segen Gottes", sagt Jauth heute. Sie begann Zeichen-, Akt- und Aquarellkurse zu absolvieren. Gatte Horst hat sie sowohl mit den Kindern als auch finanziell unterstützt. Damals war sie 35 Jahre alt. "Im Bereich der Kunst war ich eine Spätzünderin", lächelt die Bodensdorferin.
Eine akademische Ausbildung kann sie nicht vorweisen: "Ich hab mich durchgebissen, es war ein steiniger Weg", bekennt Jauth, die von ihrer Kunst gerne leben würde. Aber: "Gerade in den letzten zwei Jahren war die Zeit hart. Ich habe nur einige kleine Werke verkaufen können." Trotzdem ist sie nicht darüber nicht verbittert, im Gegenteil: "Ich freue mich, wenn ich meine Materialien damit bezahlen kann." Außerdem stehen für sie "der Spaß und das Ausleben meiner Sehnsüchte im Vordergrund".

Die Technik

Die Hobby-Künstlerin hat sich auf Malerei und Grafik spezialisiert. Sie arbeitet auf Leinwand und Papier, verwendet Acryl- und Ölfarben. Zudem experimentiert sie gerne mit ungewöhlichen Materialien wie Rost, Farbpigmenten oder Mamormehl. Skizzen macht Jauth keine.
Faszinierend findet sie die Themen Ägyptische Mythologie oder Wachstum. Bei der Umsetzung ihrer Ideen passiert es oftmals, "dass sich während des Malprozesses Erkenntnisse ergeben, die anfangs noch nicht da waren". Eines ist aber bei jedem Werk sicher: "Der Blick nach Innen kommt auf die Leinwand, das kann mir keiner nehmen."

ZUR PERSON
Name: Marion Jauth
Geboren: 20. 2. 1954
Beruf: im Ruhestand
Wohnhaft in: Bodensdorf
Familienstand: verheiratet, drei Kinder
Hobbys: Natur, Nordic Walking, Literaturstammtisch Feldkirchen
Lieblingskünstler: Emil Schuhmacher, Emil Nolde
Lieblingsbuch: Siddharta von Hermann Hesse
Lebensmotto: Achtsam sein und über die Dinge, die uns im Alltag begegnen, staunen
Größter Wunsch: Ich habe keine Wünsche; einfach das Leben genießen.

KÜNSTLERISCHER LEBENSLAUF:
ab 1990: Intensives Studium der Aquarellmalerei, der Zeichentechnik, des Aktzeichnens sowie der experimentellen Acryltechnik an der Sommer Akademie Millstatt bei Peter Kubovsky, an der Sommer Akademie Moosburg bei Karl Brandstätter. Kunstseminare u.a. bei Suzanne Axmann und Bogdan Pascu.
Reisen nach Italien, Slowenien, Frankreich, Ungarn, Kroatien, Türkei.
1995: Beginn Einzel- und Gruppenausstellungen
1995: Volksbank Feldkirchen
1996: Raiffeisenbank Bodensdorf
1996: Fachhandelseminarleiterin Porzellan und Glasmalerei Salzburg
1998-2000: Gründungsmitglied und Leitung Galerie Bodensdorf
2001: Rathaus Kötschach-Mauthen
2001: Frauengesundheitszentrum Villach
2002: Möbelhaus de Witt Klagenfurt
2000-2004: Schulprojekte (künstlerische Leitung) Volksschule, Gemeinde Steindorf
2004: Ateliereröffnung Steindorf am Ossiachersee
2004-2006: Galerieleiterin in Villach
2007-2009: Berufliche Verpflichtungen
2010: Intensive Wiederaufnahme der künstlerischen Tätigkeiten.
2010: Internetpräsentation
2010-2012: Ausstellung Ordination Werner Knabl, Bodensdorf
2011: Ausstellung "Jazz beim Wirt", GH Kreuzwirt Steindorf
2011: „Innere Welten“ Ausstellung "Malerei und Literatur" in der Bibliothek Bodensdorf am Ossiachersee im Rahmen der Aktion „Österreich liest“
2011: „Kunst, Wein und Literatur“ DVI Immobilien Feldkirchen
2012: Wirtschaftskammer Klagenfurt
2012: Kunstprojekt mit der NMS Landskron „Ins Leben wachsen“
2013: Aufnahme Kunstverein La Roggia, Pordenone Friaul
2013: Galerie La Roggia Pordenone Italien „Crescere e Diventare“
2013: Galerie im Bildungshaus St. Georgen am Längsee „Zwischen den Welten“

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