Rundum gesund
Die vielen Gesichter des "süßen" Zuckers
Wo ist bloß der verflixte Zucker? Seminarbäuerin Heidi Tschernitz ist auf Spurensuche gegangen.
TSCHWARZEN (fri). Mit Vorträgen über regionale Lebensmittel ist Seminarbäuerin Heidi Tschernitz seit Jahren in Schulen und bei Workshops unterwegs. Im Zuge ihrer vielen Recherchen ist die Landwirtin auch auf den Zucker gekommen und hat sich intensiv mit dem Stoff, der uns das Leben versüßt, aber auch Basis für viele Zivilisationserkrankungen ist, auseinandergesetzt.
50 Gramm pro Tag
"Die WHO empfiehlt bei der Zuckeraufnahme eine Tageshöchstdosis von 50 Gramm", sagt Tschernitz. "Klingt im ersten Moment ohnehin nach sehr viel. Wenn man sich allerdings auf der Suche nach dem versteckten Zucker macht, dann sieht die Sache ganz schnell anders aus." Die Hauptursache für zu hohen Zuckerkonsum sieht die Seminarbäuerin nicht in den Hauptmahlzeiten, sondern in den vielen Kleinigkeiten, die oft völlig unbedacht zwischendurch konsumiert werden. "Gerade Getränke sind wahre Zuckerbomben", weiß sie.
Zucker hat viele Namen
"Der vermeintlich gesunde Smoothie enthält sehr viel Fruchtzucker. Aber welchen Namen Zucker auch trägt – und die Anzahl der verschiedenen Bezeichnungen ist wahrhaft enorm – es bleibt Zucker." Daher sei es durchaus sinnvoll beim nächsten Einkauf die Liste der Zutaten genauer zu studieren. "Je früher eine Zutat gereiht wird, umso höher ist ihr Gehalt in diesem Produkt."
Vielleicht, so regt Tschernitz an, könne die Fastenzeit dazu genutzt werden Grenzen auszuloten und das Ernährungsverhalten zu ändern. "Der Körper wird es einem danken!", ist sie überzeugt.
Lebensmittel mit hohem Zuckeranteil
Fruchtjoghurts, Milchprodukte mit Fruchtzusatz, fertige Müslis und Frühstücksflocken, Säfte, Smoothies, Saucen, Dips, Dressings, Ketchup, Feinkostsalate, Gemüse im Glas, diverse Fertiggerichte.
Der Pro-Kopf-Verbrauch von Zucker liegt in Österreich bei 33,4 Kilogramm im Jahr.
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Zur Sache
Ein Stück Würfelzucker hat vier Gramm. Auf diese Weise kann man den Zuckergehalt in verschiedenen Lebensmitteln selbst berechnen.
Ein Ernährungsprotokoll kann hilfreich sein, wenn man sein Ernährungsverhalten verändern möchte. Auf diese Weise kann man den täglichen Konsum nachvollziehen und entsprechend reagieren.
Mehr zum Schwerpunkt Gesundheit:
www.meinbezirk.at/rundumgesund
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