Filmland Kärnten: Kino im Keller - 1. Akt: Fortsetzung - Teil 5
2001 bringt Tigerline Filmproduktion mit „Terror am Strand“ wieder eine Horrorkomödie auf den Markt. Der in Wien, Kärnten und Tunesien produzierte Film wartet neben einer nur mit zwei englisch Wörtern minimalistisch untertitelten Exportfassung und 50 Morden sowie anderen Gewalttaten und einer wahnwitzigen Story auf. Der Film, der in Österreich nur in Wien aufgeführt wird und nach einer Woche sofort wieder aus dem Programm verschwindet, entwickelt sich in Deutschland schnell zum beliebten Partiemovie und Dauerbrenner in den Nachtvorstellungen deutscher Multiplexkinos. So läuft der Film im Ruhrparkkino in Bochum rund 2 Jahre Freitags / Samstags im Nachtprogramm. Der Film konnte letztendlich in 16 Länder verkauft werden.
Während das staatliche Filmfestival „Diagonale“ und der AFC per innerer Emigration und Statuten bedingt sich dem Undergroundfilm erfolgreich verweigert, 2000 pflegt die Diagonale die „Kunst des Widerstands“ gegen die Bundesregierung, wird der österreichische Film „Terror am Strand“ im Ausland zu einem Renner.
2002 organisiert die IG Autoren eine Kinotour mit Filmen junger Drehbuchautoren durch Österreich. Ziel ist es, den Filmen von österreichischen Nachwuchsautoren im Drehbuchbereich ein Forum zu geben. Ziel der Tour ist es, die Filme in Literaturhäusern in ganz Österreich aufzuführen. Auch die Filme „Thrill“ und „Terror am Strand“ sollen in der Tour gezeigt werden. Die Tour beginnt im Musilhaus in Klagenfurt praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit, es ist kaum Publikum zur Aufführung erschienen und endet in Hallein / Salzburg, der zweiten Station, dort wird die Vorführung wegen der gewalttätigen Inhalte abgebrochen, alle weiteren Aufführungen der Tour werden abgesagt.
Während der Undergroundfilm aus Ktn. Anfang der 2000er Jahre mit Zensur- und Aufführungsproblemen konfrontiert ist, passen die schrägen Inhalte dieser Thriller- und Horrorfilme so gar nicht in die heile, akademische Künstlerwelt des österreichischen Förderfilms, versuchen die beiden Villacher Filmemacher den an die Filme von David Lynch orientierten Thriller „Orange Papier“ in die Produktion zu bringen. Der Film, der in Villach und New York City gedreht wird, ist von beeindruckender formaler Schönheit, es ist ein eindringlicher Schwarz/Weiß-Film, ein Film Noir, dem seine Herkunft und sein geringes Budget nicht anzusehen ist, der jedoch leider bisher unveröffentlicht geblieben ist.
2007 dreht die gebürtige Klagenfurterin Therese Illiasch den Kurzfilm „1 Minute“, einen Mix aus zahlreichen cineastischen Vorbildern. Handlung des Filmes sind acht verschiedene Personengruppen, deren Lebenswege sich schicksalhaft an einem Tag kreuzen. Der Film, der in Wien als Beiprogramm zu der Satire „Yellow Cape Town“ im Kino startet, stellt einen ersten Versuch dar, Filme aus Kärnten zu einem Programm zu bündeln und so in den regulären Kinoeinsatz zu bringen. Ein Versuch, der geschäftlich zwar erfolglos bleibt, den jedoch fortzusetzen interessant wäre.
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