Filmwerkstatt Kultur Forum Amthof: Jänner 2011 - Musicals
Liebe Filmfreunde
Ein neues Jahr beginnt mit der Ballsaison. Große Abendkleider und Smoking werden wieder flott gemacht. Tanzkurse besucht. Säle geschmückt. Das Orchester stimmt sich ein. Musik liegt in der Luft, auch im Kinosaal. Das Musical steht auf dem Programm. Das Genre ist in der Filmgeschichte jung. Es ist ein Produkt des gerade erst entwickelten Tonfilms. In den Jahren 1928 bis 1930 wurde praktisch weltweit die gesamte Filmproduktion vom Stumm- auf den Tonfilm umgestellt. Die Blütezeit des Filmmusicals liegt in den 50er Jahren. Große Ausstattungsfilme mit Tanz- und Gesangseinlagen sorgen für einen letzten großen Ansturm an den Kinokassen, doch auch dieser Glimmer ist vergänglich und die Verbreitung des Fernsehens nicht mehr aufzuhalten. So gilt das Filmmusical auch als Abgesang an ein altes, unbeschwertes Hollywoodkino, das dem Realismus des Korea- und Vietnamkrieges und der gesellschaftlichen Umwälzungen der 60er Jahre weichen muss. Dem entsprechend gibt es in der Auswahl nur ein klassisches Musical (Singing in the rain), das Interesse gilt dem Erneuerer des Genres, Bob Fosse, dessen Entwicklung der modernen Choreografie von 1969 bis 1979 gut zu sehen ist. (Sweet Charety, 1969, Cabaret, 1971, All that jazz, 1979) Erfreulicher Weise ist auch ein bezaubernder Kinderfilm in die Programmreihe einzuordnen. ( Ballettschuhe, 16.1.2011)
Selbstverständlich kommen die jungen Filmfreunde auch auf ihre Rechnung. Denn was wäre der Film ohne die Kinder? Gleich drei Kinderfilme kommen aus Deutschland. Peterchens Mondfahrt weiß einmal mehr zu verzücken und die Winnetou-Trilogie wird am 9. Jänner abgeschlossen. Zum Schluss treibt der unverwüstliche Pepe Nietnagel seine Lehrer den Angstschweiß über den Rücken und dem Publikum die Lachtränen in die Augen.
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