Ausbildung
Gebühren für Meisterprüfung werden nun bezahlt

- Gerade in Handwerksberufen ist die Meisterprüfung der krönende Abschluss der Ausbildung. Danach winkt die Selbstständigkeit.
- Foto: adobestock/stockcreations
- hochgeladen von Isabella Frießnegg
Die Meisterprüfung ist die wichtigste Qualifikationsform für handwerkliche Berufe und Befähigungsnachweis für selbständige gewerbliche Berufsausübung.
BEZIRK FELDKIRCHEN. Nach wie vor hat Österreich mit seinem dualen Ausbildungssystem ein Alleinstellungsmerkmal. Die Meisterprüfung ist dabei die wichtigste Qualifikationsform für handwerkliche Berufe und ein Befähigungsnachweis für die selbstständige gewerbliche Berufsausübung. Mit diesem Abschluss sind Fachkräfte zudem befähigt, einen Betrieb zu führen und Lehrlinge auszubilden. Im Bezirk Feldkirchen wurden im Vorjahr 14 Befähigungen und zwei Meisterprüfungen abgelegt.
Vielfältiges Angebot
Die Obfrau der WK-Bezirksstelle Feldkirchen Eva Hoffmann glaubt, dass die Lehre wieder grundsätzlich an Bedeutung gewinnt. "Vom Image her sind eher die Eltern diejenigen, die zur Schulausbildung statt zur Lehre bei der Berufsausbildung tendieren. Die Jugendlichen selbst stehen dem Lehrberuf meist wesentlich aufgeschlossener gegenüber", sagt Hoffmann. "Die Lehrberufe an sich sind aber auch mannigfaltig geworden und gehen weit über die klassischen Lehren wie KFZ-Mechaniker und die Friseurin hinaus. Viele moderne Ausbildungen sind dazugekommen. Entsorgungs- und Recyclingfachmann/frau, Fitnessbetreuer/in, Medizinproduktekaufmann/frau, Eventkaufmann/frau, Systemgastronomie, um nur einige zu nennen. Aber auch alte Gewerke erleben eine Renaissance: Instrumentenbauer, Vergolder, Chocolatier, Bootsbauer."
Krönender Abschluss
"Das Modell der dualen Ausbildung war und ist federführend in Europa, das theoretisch Gelernte gleich in der Praxis anwenden zu können und dafür ab dem ersten Tag auch Geld zu verdienen, ist attraktiv. Die Möglichkeit im Rahmen der Lehre auch die Matura abzuschließen ist ein weiterer Motivator", so Hoffmann. Durch möglichst viel Information und die Möglichkeit in den Beruf und in die Betriebe hineinzuschnuppern könne man junge Menschen zusätzlich animieren. "Unsere Bezirksstelle Feldkirchen hat in diesem Zusammenhang bereits zum zweiten Mal das hocherfolgreiche Lehrlingscasting veranstaltet, wo sich Schüler der 9. Schulstufe hautnah – meist bei den Firmenchefs selbst – über die diversen Lehrstellen im Bezirk informieren konnten." Die Meisterprüfung ist für die Obfrau der WK-Bezirksstelle der krönende Abschluss jeder Lehrausbildung. "Es befähigt den Meister einen eigenen Betrieb zu eröffnen. Neben der ,Lehre mit Matura' ist die Gleichstellung der Meisterprüfung mit dem Bachelorstudium ein weiterer Schritt hin zur Attraktivierung des Lehrberufs." Als längst fälligen Schritt bezeichnet der Leiter der WK-Bezirksstelle Feldkirchen Klaus Kert die Kostenübernahme. "Das war eine Forderung, die die Wirtschaftskammer schon lange gestellt hat. Wir hoffen, dass es einen positiven Effekt gibt. Die Gebühren werden über die Meisterprüfungsstelle Kärnten abgegolten."
------
Ab dem 1. Jänner 2024 übernimmt der Bund bisher an die Kandidaten verrechnete Kosten für den Erst- und Zweitantritt zu Modulprüfungen der Meister- und Befähigungsprüfungen sowie für die Unternehmerprüfung. Bereits bezahlte Prüfungsgebühren für Erst- und Zweitantritte im Zeitraum von 1. Juli bis 31. Dezember 2023 können auf Antrag bei den Meisterprüfungsstellen refundiert werden.



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.