Faschingskulinarik
Krapfen, Heringssalat & Co. schmecken jetzt besonders gut
Am Gösselsberg geht bei der pensionierten Bäuerin Melitta Gebhard der Fasching mit Krapfen und Heringssalat durch den Magen.
Wenn Melitta Gebhard die Familie am Faschingssonntag zum Essen einlädt, dann freuen sich alle auf ihre Krapfen und den hausgemachten Heringssalat. Dass alles hausgemacht ist, ist für die pensionierte Bäuerin und ehemalige Bildungsreferentin mehr als selbstverständlich. "Wenn ich beabsichtige Krapfen zu backen, dann lege ich mir bereits am Vorabend alle Zutaten bereit, weil sie sich bei Zimmertemperatur einfach besser verarbeiten lassen“, so Gebhard und sie verrät auch, dass Butter und Milch nicht allzu heiß sein sollten. "Das kann sich negativ auf die Hefe auswirken. Gerade bei Krapfen sollte der Teig fluffig sein.“ Nach der Gehzeit formt sie aus dem Teig kleine Kugeln.
Händisches Schleifen
"Ich steche die Krapfen nicht aus, sondern schleife sie. Durch das händische Rundschleifen von Teiglingen entsteht eine glatte Oberfläche und der Teig bekommt die benötigte Spannung.“ Nach einer weiteren Ruhezeit von rund einer Stunde werden die Krapfen gebacken. Gebhard verwendet je zur Hälfte Pflanzenöl und Schweinefett. "Man muss darauf achten, dass das Öl-Fett-Gemisch nicht zu heiß ist. Die Probe erfolgt mit einem Kochlöffel: Diesen eintauchen, wenn er Blasen wirft, dann kann man die Teiglinge einlegen. Dann den Deckel auf den Topf und rund vier Minuten backen. Deckel entfernen, Krapfen umdrehen, nicht mehr zudecken und fertig backen.“ Die ehemalige Bildungsreferentin füllt ihre Krapfen gleich warm mit Marillenmarmelade. "Darauf achten, dass diese sehr fein passiert ist, weil sonst die Tülle beim Spritzbeutel verstopft.“
Das Auge isst mit
Ehe beim Faschingsmenü die Krapfen auf den Tisch kommen, dürfen sich die Familienmitglieder über den selbst gemachten Heringssalat freuen. "Den Heringssalat gibt es mehrmals in der Faschingszeit. Dafür werden Kartoffeln, Karotten, Bohnen, Linsen und Sellerie gekocht, nach dem Abkühlen würfelig geschnitten und mit dem Räucherhering vermischt. Ich gebe immer noch leicht säuerliche Äpfel dazu - das sorgt für einen runden Geschmack“, schildert Gebhard. Mariniert wird die Faschings-Delikatesse mit Mayonnaise, Joghurt sowie Sauerrahm. Hübsch dekoriert die der Heringssalat nicht nur ein Gaumen-, sondern auch ein Augenschmaus.
Schmackhafte Reste
Und es wäre nicht Melitta Gebhard, wenn sie nicht auch noch einen Tipp für Resteverwertung hätte. "Lebensmittel sind ein wertvolles Gut. Einfach wegwerfen geht gar nicht und mit ein bisschen Kreativität lassen sich mit vermeintlichen Resten köstliche Gerichte herstellen“, ist sie überzeugt und hat auch gleich ein Beispiel parat. "Wie wäre es mit Weinchips? Dafür werden Eiklar, die beim Krapfenbacken übrig bleiben, mit Zucker, ganzen Nüssen, Mandeln oder Kürbiskernen vermengt. Dann Mehl dazugeben, mit Zimt und Rum abschmecken. Der Teig wird in einer Kastenform gebacken. Nach einer Abkühlphase mit dem Allesschneider dünne Scheiben schneiden und für fünf bis sechs Minuten ins Backrohr geben. Luftdicht verpackt kann man die Weinchips lange aufbewahren. Weil sie aber so gut schmecken, sind sie nach kurzer Zeit schon wieder weg“, schmunzelt Gebhard.
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