Lady's Voice für Gerhard Lampersberg
Das „klagenfurter ensemble“ (k.e.) widmet heuer alle Eigenproduktionen der
Aufarbeitung des Themas „Gerhard Lampersberg, Komponist“ sowie der Fördererrolle des Ehepaares Maja und Gerhard Lampersberg (1928-2002). Die Produktionen des Ensembles sind Teil des von k.e.-Leiter Gerhard Lehner initiierten Jahresprojekts „TonHofSpuren“, zu dem auch weitere Kärntner Kulturschaffende und Kulturinitiativen beitragen.
Der in Hermagor geborene Lampersberg war Lyriker, Komponist und Mäzen zahlreicher österreichischer Schriftsteller. Sein Tonhof in Maria Saal war ab den 1950er-Jahren Wohn- und Arbeitsstätte sowie Treffpunkt der Kulturszene, darunter H. C. Artmann, Thomas Bernhard, Peter Turrini, Christine Lavant, Wolfgang Bauer, Peter Handke und Gert Jonke.
„Die Faszination des Tonhofs war für mich (Sechzehnjährigen) einerseits, dass meine Schreibversuche von Gerhard ernst und wichtig genommen wurden, andererseits das Anarchische, das von diesem Menschen ausging. Neben dem Gerhard, der alle Konventionen brach, gab es die Maja, die alle Konventionen einhielt. Für mich war der Tonhof somit der erste Ort der Dramatik“, beschreibt Turrini seine Initiation als Künstler, die er am Tonhof vollzog.
Lampersbergs eigenes Schaffen blieb hinter seiner Mäzenentätigkeit und, ja auch, hinter den Erfolgen der von ihm Geförderten im Abseits. Diese getrübte Sicht auf den Komponisten und Lyriker zurecht zu rücken bzw. zu korrigieren sowie die Aufarbeitung seiner Werke, ist Ziel des Lampersberg-Schwerpunktjahres.
Am Mittwoch, 27. Februar, 20 Uhr, findet im Theater Halle 11 die erste von fünf k.e.-Produktionen zum Jahresprojekt „TonHofSpuren“ statt: die Uraufführung von „Lady’s Voice – Triptychon posthum“, bestehend aus drei Lampersberg-Stücken (Lady‘s Voice, Ziffern und The Dance Of Life), mit Musik von Lampersberg, Texten von Gertrude Stein und Hubert Fabian Kulterer sowie Bildmotiven von Edvard Munch. Zum Stück verdichtet, choreographiert und inszeniert wurde „Lady’s Voice“ von dem im Südburgenland lebenden Allrounder Peter Wagner; musikalische Leitung: Alexei Kornienko (u.a. Leiter des Festivals „Wörthersee Classics“.
In den Hauptrollen zu sehen sind Bella Ban und Michael Kuglitsch, in weiteren Rollen: Peter Raab und David Guttner, Musik: Collegium Musicum Carinthia, Sängerin: Waltraud Russegger, Remix: Herwig Zamernik.
„Lady’s Vocie“, eine Produktion des klagenfurter ensembles im Theater Halle 11; Premiere: 27. 2., Aufführungen: 28. 2., 1. & 2. März; 2., 3., 4. & 5. Mai, jeweils 20 Uhr.
Infos, Karten: 0463/310300, www.klagenfurterensemble.at.
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