Tourismus
Maltschacher See: Suche nach neuen Betreibern

2012 haben die "Sonnenhotels" das Ferienresort übernommen. | Foto: Siegfried Preiml
  • 2012 haben die "Sonnenhotels" das Ferienresort übernommen.
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Nach dem Aus für die Sonnenhotels am Maltschacher See wird Suche nach neuem Betreiber eingeleitet.

MALTSCHACH. Die Liegenschaft am Maltschacher See befindet sich im Eigentum des Landes und wird von der Kärntner Beteiligungsverwaltung (K-BV) verwaltet. Ende September wurde die Zusammenarbeit mit den Sonnenhotels, die das Sonnenresort Maltschacher See in den letzten Jahren geführt haben, gekündigt.

Zahlungen ausgeblieben

"Seit 2020 gab es Unregelmäßigkeiten bei den Zahlungen seitens des Pächters. Rund eine halbe Million Euro betrugen die Außenstände. Nachdem trotz mehrmaliger Aufforderungen nichts passiert ist, haben wir im Juli 2022 eine Klage eingebracht", sagt K-BV-Vorstand Martin Payer. "Der Betreiber hat uns einen Vergleich angeboten und wollte nur die Hälfte des Betrages zahlen. Darauf konnten wir nicht eingehen und darum haben wir den Vertrag mit Ende September 2023 gekündigt." Natürlich würde man sich bemühen den Betrieb mit einem neuen Pächter schon im kommenden Jahr wieder zu öffnen. "Demnächst erfolgt eine Ausschreibung. Es ist sehr wohl geplant den Betrieb bereits in Frühjahr 2024 wieder zu öffnen." Leider wäre aufgrund der Bausubstanz der 22 Häuser ein Ganzjahresbetrieb nicht möglich. "Um die Gebäude winterfest zu machen, müssten zumindest elf Millionen Euro investiert werden. Das ist aus heutiger Sicht nicht möglich. Wir haben jedoch rund zwei Drittel der Pachteinnahmen in den letzten Jahren regelmäßig in die Instandsetzung und Revitalisierung investiert."

2012 übernommen

Die "Sonnenhotels" haben am 1. April 2012 alle drei Seeliegenschaften – am Maltschacher See, Ossiacher See und Hafnersee – als Pächter übernommen. Auf ausständige Zahlungen angesprochen sagt die Geschäftsführerin der "Sonnenhotels" Karina-Anna Dörschel: "Es sind nicht Zahlungen seit 2020 ausständig, sondern aus der Zeit der Corona-Pandemie. Als absehbar war, dass es durch die behördlich angeordneten Betriebsschließungen zu Herausforderungen bei der Zahlung der Pachten kommen wird, suchten wir das Gespräch mit der SIG/K-BV im April 2020. Hierbei machten wir einen Vorschlag, wie wir Pachten zahlen können. Im Mai 2020 gab es dazu eine Video-Konferenz und ein Gesprächsprotokoll. Wir gingen darauf basierend davon aus eine ,Vereinbarung‘ zu haben und leisteten danach entsprechende Zahlungen." Im November 2021 hätte man ein Schreiben von einem Rechtsanwalt, mit Bezug auf die Bilanz 2020 sowie eine Aufforderung zur Zahlung von Pachten – April, Mai, Juni, Oktober, November, Dezember 2020 – erhalten. "Es handelt sich um den Betrag von 344.280,38 Euro, von dem wir glaubten, eine Vereinbarung getroffen zu haben. Der höhere Betrag, der nun genannt wird, beinhaltet auf die Zeit aufgerechnete Zinsen", sagt Dörschel.

Keine Einigung möglich

"Unsere Juristen waren der Auffassung, dass die Pachten wegen der Pandemie-Zeit nicht geschuldet waren." Im Juli 2022 fand die erste Verhandlung vor dem Bezirksgericht Klagenfurt statt und die Parteien wurden aufgerufen, einen Vergleich zu schließen. "Das hat sich zeitlich in die Länge gezogen. Der zuletzt vorliegende Lösungsvorschlag – Zahlung in Höhe von 270.000 Euro und Abschluss eines weiteren einjährigen Pachtvertrags – wurde vom Aufsichtsrat abgelehnt."

Die Kündigung zum 31. Oktober 2023 wäre nicht überraschend gewesen. "Uns war bekannt, dass die K-BV die Liegenschaften neu ausschreiben wollte und wir erhielten die Kündigung im September 2021. Wir haben uns auch bei beiden Ausschreibungsverfahren – für Hafnersee und Maltschacher See – beteiligt. Da im Gegensatz zum Hafnersee, wo die Falkensteiner Gruppe die Ausschreibung für sich entscheiden konnte, für Maltschach kein Bieter das Verfahren für sich entscheiden konnte, vereinbarten wir mit der K-BV den Abschluss eines einjährigen Pachtvertrags bis 30. September 2023. Eine Win-Win-Situation: Wir hatten den Betrieb noch eine weitere Saison, die Liegenschaft steht nicht leer und das Land erhält Pacht."

Tourismusreferent kritisiert Vorgangsweise und ortet Schaden für Region

Kritik am Vorgehen der K-BV und dessen Vorstand übt Feldkirchens Stadtrat Christoph Gräfling (Gemeinsam für Feldkirchen). "Nachdem die K-BV Ende September die Zusammenarbeit mit den Sonnenresorts aufgekündigt hat, ist es noch immer ungewiss, wie es in Zukunft weitergehen soll", so Gräfling.

Hohe Wertschöpfung

“Trotz Einladung ist kein Vertreter der K-BV bei der Stadtratssitzung, die eigens zu diesem Thema einberufen wurde, erschienen. Das ist inakzeptabel und eine Respektlosigkeit gegenüber den Bürgern. Obwohl der Betrieb für die Stadtgemeinde Feldkirchen und die ganze Region unglaublich wichtig ist, bekommen wir keine klaren Informationen." In den letzten Jahren seien im Sonnenresort zwischen 50.000 und 70.000 Nächte pro Jahr gebucht gewesen und man beschäftigte in der Hauptsaison über 80 Mitarbeiter. "Ein Leerstand wäre verheerend – wirtschaftlich, touristisch und finanziell", so Gräfling. "Die Wertschöpfung, die der Betrieb in der ganzen Region generiert hat, ist schwer zu beziffern. Von einer längeren Schließung wären sowohl Zulieferer als auch Betriebe aus der ganzen Region betroffen." Ein Leerstand wäre auch für die Stadtfinanzen ein schwerer Schlag. "Die Verluste an Orts- und Nächtigungstaxe, aber auch an Einnahmen aus der Kommunalsteuer würden die Stadtgemeinde massiv treffen. Rund 100.000 Euro pro Jahr würde man beim Leerstand verlieren, dem Land würden hunderttausende Euro an Pachteinnahmen entgehen“, informiert Gräfling. Ihm sei es unverständlich, wie ein touristischer Leitbetrieb an einem Naturjuwel wie dem Maltschacher See, mit 850 Betten und fast 140.000 Nächtigungen pro Saison, droht zum "Geisterdorf" zu werden. "Über die Umwegrentabilität profitieren viele Betriebe und Gaststätten in der gesamten Region." Als wichtig für die Stadt bezeichnet auch Finanz-, & Wirtschaftsreferent Bürgermeister Martin Treffner (ÖVP) die Ferienanlage. "Wir hoffen, dass es der K-BV gelingt einen neuen Betreiber zu finden, damit 2024 bereits wieder geöffnet werden kann."

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