„Mein Baby hat Laufen gelernt!"
Am 10. Dezember 2008 hat Marion Rothschopf die Leitung der CMA Ossiach übernommen.
OSSIACH (fri). Abenteuer. Dieses Wort kommt wie aus der Pistole geschossen, wenn man Marion Rothschopf nach einem Wort, das ihre Tätigkeit als Leiterin der Carinthischen Musikakademie (CMA) in Ossiach beschreiben soll, fragt. Die heute 43-Jährige hat am 10. Dezember 2008 die Leitung einer Institution übernommen, die es damals eigentlich noch nicht gab.
Zuerst war die Baustelle
"Ich war in der Tourismusbranche tätig, hatte einen fixen Job und habe mich eigentlich auf purer Neugier beworben", denkt Rothschopf zurück. "Das Bewerbungsverfahren lief über mehrere Monate und am Ende waren nur noch zwei Bewerber übrig. Es wurde also tatsächlich ernst und schließlich bekam ich die Stelle." Von der CMA, wie man sie heute kennt, war vor einem Jahrzehnt allerdings noch nichts zu sehen. "Zu Beginn war hier Baustelle", erinnert sich die CMA-Leiterin an das anfängliche Chaos. "Wir – und damit schließe ich mein Team, das immer tatkräftig mit 100 Prozent hinter mir gestanden ist und heute noch steht absolut ein – haben begonnen ein Konzept zu entwickeln und unseren Platz zu finden." Die Vorgabe seitens des Landes war ein Kompetenz-Zentrum für die musikalische Aus- und Weiterbildung zu schaffen. Das sei, so Rothschopf, recht schnell gelungen.
Zentrum für Musik
"Da es in Österreich keine vergleichbare Institution gibt, haben wir uns Musikakademien in Deutschland angeschaut. Elemente, die für uns interessant waren, wurden übernommen und in das Konzept eingebaut."
So gelang es auch von Beginn an Musik-Wochenenden für Chöre oder Kapellen zu organisieren. Mit der Zeit stieg der Bekanntheitsgrad der Musikakademie und das Interesse. "Durchschnittlich haben wir nun 170 Veranstaltungen pro Jahr mit ca. 27.000 Teilnehmertagen. Tendenz steigend", verrät sie. "Unser Kursprogramm wird laufend erneuert und auf die Bedürfnisse und Anforderungen der Musiker abgestimmt."
Keine Entwicklung ohne Vision
Rothschopf setzt sich hohe Ziele und scheut nicht davor zurück immer wieder Neues zu probieren. "Die Fête Baroque im Jahr 2017 war so ein Experiment, das mich schon von Beginn an beschäftigt hat. Das Stift mit seinem Ambiente ist wie geschaffen für diese Art von Veranstaltung. Wir wussten nicht, wo es genau hingeht. Am Ende waren die Besucher und Mitarbeiter begeistert. In unserem Jubiläumsjahr 2019 wird es eine Neuauflage geben." Und für Rothschopf sind Visionen ein Teil der Entwicklung. "Ich träume als musikalischer Mensch davon einmal ein wirklich großes Orchester in Ossiach auf der Bühne zu haben. Die Zeit arbeitet für uns und wir haben keine Eile, denn das letzte Jahrzehnt hat gezeigt, dass vieles Zeit zum wachsen braucht. Auf diese Weise ist die CMA ein Teil von Ossiach geworden und Musiker aus ganz Europa schätzen das Angebot und Service unseres Hauses mit historischem Charakter."
Zur Person
Marion Rothschopf, 43 Jahre
Die gebürtige Rangersdorferin hat am 10. Dezember 2008 die Leitung der Carinthische Musikakademie (CMA) in Ossiach übernommen und diese sukzessive aufgebaut. Davor war Rothschopf im Tourismus tätig.
CMA: Neun Mitarbeiter sind in der CMA ganzjährig beschäftigt. Im Sommer werden zusätzlich Arbeitskräfte eingestellt. In der CMA stehen 21 Zimmer mit 62 Betten zur Verfügung.
Musik ist für Rothschopf ein Teil ihres Lebens. Ihre besondere Liebe gilt der Oper und da ihrer Lieblingsoper La Bohème.
Hobbys: Musik (Rothschopf spielt Klarinette), Skitouren gehen, Wandern
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