Infrastruktur

Rathaus-Umbau wird auf Eis gelegt

Vizebürgermeister Karl Lang: Rathaus-Umbau muss warten! Eine Sechs Millionen Euro Investition ist derzeit unrealistisch.

FELDKIRCHEN. „Feldkirchen steht aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie aktuell vor großen Herausforderungen. In einer solch besonderen Situation ist es die Aufgabe der Gemeinde, mit aller Kraft für die Bürger und deren Anliegen zu arbeiten", sagt Finanzreferent Vizebürgermeister Karl Lang. "Wir müssen jeden denkbaren Spielraum zur Verbesserung der allgemeinen Situation nutzen."

"Einfach zu teuer"

Gemeinsam mit Stadtrat Herwig Röttl brachte Lang in der Stadtrats-Sitzung den Antrag ein, die bereits beschlossenen Zu- und Umbauarbeiten, die das Feldkirchner Rathaus betreffen, zu verschieben und die Durchführungs-Pläne zu adaptieren. "Die geplanten Gesamtkosten für dieses Bauvorhaben betragen über sechs Millionen Euro! Das sind Mittel, mit denen sich in der jetzigen Situation weit mehr für Feldkirchen bewegen lässt“, so Lang.
„Die Barrierefreiheit ist natürlich herzustellen, denn das Rathaus muss allen Feldkirchnern und Besuchern des Rathauses gleichermaßen zugänglich sein. Zudem handelt es sich dabei um ein rechtliches Erfordernis. Für einen Lift wäre von Kosten in Höhe von 180.000 Euro auszugehen", erläutert Lang.  „Die anderen Aus- und Umbauarbeiten müssen also warten. Denn die Anliegen und Bedürfnisse unserer Bürger gehen vor!“, schließt Lang. Diese Auffassung teilt auch Bürgermeister Martin Treffner. "Diese Investition können wir uns derzeit nicht leisten", so Treffner. "Wie auch in anderen Gemeinden ist unsere finanzielle Lage angespannt. Um das Rathaus dennoch barrierefrei zugänglich zu machen, haben wir bereits eine automatische Türe installiert. Nun wird auf der Rückseite ein Lift angebracht."

Ein Paket an Maßnahmen

Als Finanzreferent der Stadtgemeinde Feldkirchen schlägt der Vizebürgermeister eine ganze Reihe von Bau- und Sanierungs-Projekten für Feldkirchen vor und plädiert auf Umsetzung, um Fördergelder zu lukrieren. Dabei spricht er von einer neuen Straßenbau-Offensive in Höhe von 1,5 Millionen Euro, mit deren Hilfe das Feldkirchner Straßennetz ausgebaut und modernisiert werden soll. Weiters, zur Einsparung von Emissionen, Kohlendioxid und Energiekosten über eine Photovoltaik-Anlage auf den Dächern des Bauhofes, der Bestattung und der Freiwilligen Feuerwehr mit einem Gesamtvolumen von 90.000 Euro sowie einer Urnenmauer am Friedhof Feldkirchen in Höhe von 80.000 Euro. "In einem ersten Schritt könnten wir 200.000 Euro für die Generalsanierung des Sportzentrums aufwenden“, zählt er auf.

Förderungen ausschöpfen

„Diese Projekte haben etwas Wichtiges gemeinsam: Wir schaffen mit ihnen nicht nur direkte Werte für die Stadtgemeinde, sondern schöpfen damit auch die Fördermöglichkeiten aus dem Corona-Hilfsprogramm des Bundes und des Landes voll aus", gibt der Finanzreferent zu bedenken. "Somit hat die Stadtgemeinde oft nur 25 Prozent der Kosten zu tragen, bekommt aber 100 Prozent der Leistung“, erläutert er den Hintergrund der Beschlüsse.

Spielraum schaffen

„Das ermöglicht vor allem für die Zukunft viel mehr Handlungsspielraum, weil wir so Mittel aus dem normalen Haushalt freispielen und sie für Projekte für Feldkirchen einsetzen können. Besonders am Herzen liegen mir alle Themen, die die Lebensqualität in Feldkirchen in den Mittelpunkt rücken, die Innenstadt aus dem Dornröschenschlaf wecken, die Vereine fördern und der Jugend eine Perspektive geben“, schließt Lang.