Seltener Besuch aus dem hohen Norden
Wer in diesen Tagen einen ungewöhnlich klingenden Vogelruf vernimmt, sollte sich genau umschauen! Seidenschwänze sind zu Gast - sie haben aus den Weiten der Taiga den Weg nach Kärnten gefunden. Der Seidenschwanz ist etwa so groß wie ein Eichelhäher, Männchen und Weibchen sind meist nicht unterscheidbar, lediglich ist die Färbung der Männchen intensiver. Ein besonderes Kennzeichen ist ein spitz nach hinten verlaufender Federschopf am Kopf und der schwarze Schwanz mit auffallend gelber Spitze.
Im Norden zu Hause
Der Seidenschwanz besiedelt die gesamte Taigazone von Nordskandinavien bis zur Hudson Bay in Kanada und bevorzugt lockere Nadel und Birkenwälder. Im Winter ernährt sich der Seidenschwanz fast ausschließlich von Früchten der Eberesche, Wacholderbeeren und Holunderfrüchten. Wird das Nahrungsangebot im Norden knapp machen sich die Seidenschwänze auf und ziehen nach Süden.
Der "Pestvogel"
Das sporadische, beinahe geheimnisvolle Auftreten der Seidenschwanzschwärme in Mitteleuropa galt lange Zeit als ein böses Vorzeichen für bevorstehende Kriege oder Seuchen. Aus diesem Grund wurde der Seidenschwanz früher auch Pestvogel genannt.
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