Vorbeugen besser als Reform
Bewusstseinsbildung oder Führerschein-Reform? Die WOCHE befragt Experten.
Mehrere Unfälle in der jüngsten Vergangenheit - verursacht von jungen Männern - haben die Diskussion um eine Führerschein-Reform abermals in Gang gebracht. Kann eine spezielle Ausbildung für Burschen im Rahmen der Vorbereitungen auf den Führerschein Abhilfe schaffen?
Der Geschäftsführer der Feldkirchner Fahrschule "Crazy Wheels", Michael Fürpass, meint, "dass wir in der Fahrschule solch dramatische Unfälle nicht abblocken können". Er sei sich zudem sicher, "dass die Fahrschulen gute Arbeit leisten, diese ihr Bestes geben, es unter den jungen Männern jedoch immer wieder Unbelehrbare geben wird". Eine Führerscheinreform findet Fürpass deshalb übertrieben. Sein Rat an junge Leute? - "Gerade jetzt im Herbst bietet es sich an, das im Rahmen des Führerscheins vorgeschriebene Fahrsicherheitstraining zu absolvieren." Denn in der kalten Jahreszeit ginge die Haftung der Autoreifen zurück, die Fahrbedingungen würden sich somit drastisch ändern. Je intensiver die Autofahrer auf unvorhergesehene Verkehrssituationen vorbereitet seien, desto schneller und besser könnten sie im Ernstfall reagieren.
Thomas Jank, Geschäftsführer von ARBÖ Kärnten: "Es ist nicht zu leugnen, dass es auf diesem Gebiet Probleme gibt. Junge Männer fallen öfter durch Rasen und Alkohol am Steuer auf, verursachen mehr Unfälle als Frauen im gleichen Alter." Anstatt einer Führerschein-Reform schlägt er jedoch vor, bereits in höheren Schulden Bewusstseinsbildung zu betreiben. Auch eine Erhöhung der Präsenz von Exekutivbeamten auf Österreichs Straßen würde laut Jank bestimmt Wirkung zeigen:
"Denn wenn die Wahrscheinlichkeit, dass man beim Rasen erwischt wird, steigt, wird man eher vom Gas gehen."
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