Bei Frauenpolitik geht’s auch um Männer

Die Politik für Gleichberechtigung der
Geschlechter ist allein ein Frauenthema – für Experten geht es um die Zukunft des Landes | Foto: Bilderbox
  • Die Politik für Gleichberechtigung der
    Geschlechter ist allein ein Frauenthema – für Experten geht es um die Zukunft des Landes
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Donnerstag, 8. März, ist Weltfrauentag – Neues gibt es im Kampf um die Gleichberechtigung der Geschlechter allerdings auch heuer wenig. „Die Unterschiede beim Einkommen sind gleich hoch wie vor 55 Jahren“, nennt Helga Grafschafter, Frauenbeauftragte in Kärnten, ein Beispiel. Und: „Solange Gehaltserhöhungen prozentuell erfolgen, wird der Unterschied festgeschrieben.“
Grafschafter geht es – gemeinsam mit Frauenreferentin Beate Prettner – aber um mehr als um gleiches Einkommen für gleiche Arbeit. „Gehaltsvorrückungen sind auf durchgängige Karrieren zugeschnitten“, so Prettner.
Gerade deshalb sei Frauenpolitik auch Männerpolitik. Die „unbezahlte Arbeit“ für die Familie – von der Kinderbetreuung bis zur Pflege – ist nach wie vor Frauensache. Bis zu 15 Jahre lang gehen Frauen nach der Geburt eines Kindes weniger Stunden einer Erwerbstätigkeit nach; bezahlte Überstunden sind männlich. „Männer müssen endlich die Chance bekommen, für Familienangelegenheiten Arbeitsstunden einzukürzen!“

Ungenützte Qualifikationen
Was die Kärntner Expertinnen an der derzeitigen Situation besonders stört: „Frauen haben enorme Kompetenzen“, so Prettner. Diese aber würde man in der Wirtschaft viel zu wenig nützen. Längst sind deutlich mehr als die Hälfte der Studierenden weiblich; in Führungspositionen kommen Frauen nach wie vor selten.
Grafschafter: „Ein Beispiel: Nur vier Prozent der Aufsichtsräte sind Frauen.“ Für Prettner stellt sich die „Frage nach der Frauenquote“. – Die Landesrätin erneuert die Forderung nach 50 Prozent Frauenanteil in Betrieben mit öffentlicher Beteiligung. „Mindestens aber 20 Prozent“, so Prettner.
Die Veränderung würden rasch vonstatten gehen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen – auch in der Privatwirtschaft. „Man kann Wirtschaftsförderungen mit Frauenförderung koppeln“, so Prettner. So könne man Betriebe in die Pflicht nehmen, familienfreundliche Maßnahmen zu treffen. „Das würde uns einen Schub nach vorne bringen.“
Davon, dass dieser Schub in Kärnten dringend notwendig ist, sind Prettner und Grafschafter überzeugt. „Acht Kärntner verlassen täglich das Land, weil sie keine Perspektive haben“, berichtet Grafschafter. „Davon sind fünf Personen weiblich.“ Die Tendenz ist steigend: Schon im heurigen Jahr wird diese Statistik neun abwandernde Kärntner pro Tag ausweisen. „Im ländlichen Raum haben wir 7.500 Frauen zu wenig“, weiß Graftschafter. „Das hat auch Auswirkungen auf die Partnerschaften!“
Bis 2050 wird sich das Problem noch deutlich verschärfen. Das Interesse an einer Lösung sollten Männer und Frauen gleichermaßen haben. „Es geht um unsere Zukunft“, so Grafschafter. Sie hofft auf einen „gemeinsamen Triumph beider Geschlechter“.

Zur Sache:
Kärntner Frauenbericht:
Die Erwerbstätigenquote liegt bei Männern bei 75,8, bei den Frauen bei 63,3 Prozent.
41,1 Prozent der Frauen sind teilzeitbeschäftigt.
Männer verdienen im Schnitt um 31 Prozent mehr als Frauen. Zieht man Karenzzeiten und Teilzeitbeschäftigung ab, bleibt, laut Helga Grafschafter, ein Einkommensunterschied von vier Prozent übrig.
21,5 Stunden pro Woche arbeiten Frauen in Kärnten im Haushalt; Männer 4,7 Stunden.
16,1 Wochenstunden gehen Kärntner Frauen einer Erwerbstätigkeit nach, Männer 28,2 Stunden.

Autor: Gerd Leitner

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