Diskussion B100 - die unendliche Geschichte

- "Straßen werden für Autos gebaut, nicht für die Anwohner", meinten besorgte Bürgerinnen bei der Diskussionsveranstaltung.
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Für hitzige Diskussionen sorgte gestern eine Veranstaltung über den Bau einer Umfahrung mit Straßenbaureferenten Gerhard Köfer und dem Grünen Landtagsabgeordneten Michael Johann im Gemeindesaal Greifenburg.
"Straßen werden für Autos gebaut, an die Anwohner wird da nicht gedacht", kommentierte gestern eine besorgte Besucherin der Info-Veranstaltung zur B100 in Greifenburg. Das Problem: Von Lendorf bis kurz vor Greifenburg ist die B100 fertig ausgebaut. Danach geht’s weiter auf engen Straßen mitten durch den Ort. Durch den Ausbau der Straße wird das Obere Drautal zur Transitroute, der Schwerverkehr nimmt ständig zu.
Seit den 70er-Jahren sucht man eine Umfahrungslösung - und eine solche wurde sogar gefunden, im Gemeinderat beschlossen und auch die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) wurde durchgeführt und bestanden. Die Finanzierung für diese Variante mit zwei Unterflurtrassen schien gesichert. Die Vorteile dieser Variante: Wenig Lärm und eine direkte Anbindung an das Ortszentrum. Da machte der Rechnungshof den GreifenburgerInnen einen Strich durch die Rechnung, er kritisierte das Projekt als zu teuer.
Seither scheiden sich die Geister - eine billigere Variante mit einer Trasse parallel zur Bahn sorgt für Konflikte, die auch Straßenbaureferent Gerhard Köfer bei der Diskussion im Gemeindesaal Greifenburg nicht wirklich lösen konnte. Nachteil dieser Variante: An der Talsohle neben der Drau würde die Straße für viel Lärm sorgen. Außerdem würde der Verkehr weit am Ortszentrum vorbei geführt, dies schadet den Kleinunternehmen im Ort. Köfer bietet den GemeindebürgerInnen an, entweder diese billige Variante anzunehmen, oder aber weiter auf die optimale Lösung zu warten, bis in einigen Jahren die finanziellen Mittel frei werden.
"Die Greifenburger Bürgerinnen sollen mit der Billig-Variante abgespeist werden", kritisierte der Grüne Landtagsabgeordnete Michael Johann, der in Vertretung von LR Rolf Holub an der Diskussion teilnahm. Die GreifenburgerInnen müssten jetzt das wirtschaftliche Desaster der letzten Regierung ausbaden, denn der ehemalige Landeshauptmann Dörfler habe wie im Versandhaus alles bestellt und nichts bezahlt, so seien auch noch rund 63 Mio. Euro für die Umfahrungen in Bad St. Leonhard und Völkermarkt offen. Es sei nicht zu akzeptieren, dass nun eine schlechtere Variante gebaut werden solle, nur weil sie billiger sei. Außerdem sei nur die ortsnahe Kompromißvariante umweltverträglichkeitsgeprüft, nur diese könne daher realisiert werden.
Johann brachte abschließend die Möglichkeit ins Spiel, durch verbesserten öffentlichen Nahverkehr die B100 im Oberen Drautal zu entlasten.
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