Dörfler-Fokus auf Klinik

Landeshauptmann Dörfler bemüht sich durchaus mit Erfolg österreichweit an Bedeutung zu gewinnen (hier mit LH Burgstaller) | Foto: LPD
  • Landeshauptmann Dörfler bemüht sich durchaus mit Erfolg österreichweit an Bedeutung zu gewinnen (hier mit LH Burgstaller)
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WOCHE: Sie fordern ein „Sparkonzept“ von der Bundesregierung – was sollte da drinnen stehen?
DÖRFLER: Es muss ein kollektives Paket sein, das alle trifft, ausgenommen die Niedrigsteinkommen. Es kann nicht sein, dass sich die Sozialpartner als Abwehramt für Pfründe verstehen.

Was wären solche Pfründe?
Zum Beispiel Mehrfachförderungen für drei Sportdachverbände. Wir haben in Kärnten im Kleinen gezeigt, was im Großen möglich ist …

... mit Sportdachverbänden saniert man keinen Staat.
Es ist ein Paket. Man muss auch heilige Kühe zur Diskussion stellen. Etwa in der Landwirtschaft: Es kann mir keiner erklären, dass das Kammerwesen gleich groß ist, obwohl zigtausende Betriebe weniger sind.

Sie fordern, die Kammerbeiträge zu senken?
Kammer-Bürokratie eindämmen bedeutet weniger Kosten und geringere Beiträge. Man muss Baustein für Baustein hinterfragen.

Essenzielle Veränderungen schlagen Sie keine vor: Brauchen wir weiter 132 Gemeinden, alle Bezirke und Länder?
Das ist eine Diskussion um des Kaisers Bart. Die Effizienz einer Gemeinde entscheidet über die Kosten. Die 132 Gemeinden sind die Seelen des Landes. Es ist auch indiskutabel zu sagen, wir lassen eine Bezirkshauptmannschaft Hermagor auf. Aber wir werden Schwerpunkte setzen.

Welche konkret?
Etwa die BH Spittal soll die Gewerbeverfahren für Hermagor mitmachen und die BH Hermagor das Wasserrecht für Spittal. Und auch in Wolfsberg und Völkermarkt kann ich Schwerpunkt-BHs schaffen. Wir müssen neue Regionen schaffen. Ich habe dazu im Jänner die Bezirkshauptleute zur Reformdiskussion eingeladen.

Kärnten produziert 143 Mio. Euro Neuverschuldung 2012 –was muss für das angestrebte Nulldefizit 2015 passieren?
Es wird in allen Bereichen nach Kostenoptimierungen gesucht. Es ist nun einmal so: Man neigt in guten Zeiten dazu, übergewichtig zu werden – ein paar Kilo Speck weniger sind eine Erleichterung.

Es gibt nicht wenige Beobachter, die Frau Manegold für ungeeignet halten, die Kabeg-Spitäler zu leiten.
Ich werde mich 2012, nachdem die Ortstafelfrage gelöst ist, in den ersten Monaten intensiv im Klinikum bewegen, um die Meinungen zu hören. Die Mitarbeiter und Ärzteschaft leisten hier Großartiges – es wird Parteipolitik gemacht.

Nicht nur: Die Ärzte sind höchst unzufrieden und verlassen das Krankenhaus.
Laut Umfrage sind die Ärzte in Österreich generell nicht ganz zufrieden. Ich werde mich verstärkt um das Thema Gesundheitspolitik kümmern.

Weil die vorhandenen Akteure überfordert sind?
Man muss in der Kabeg die Managersprache gegen eine Menschensprache austauschen.

Versteht die Frau Manegold Kärnten?
Für viele, die von auswärts kommen, ist Kärnten anders – ist nicht so steif, wie die Germanen sind. Mit diesem Umfeld muss man lernen umzugehen. Bei uns muss man etwas mehr reden und länger diskutieren – wogegen man sich wehrt, ist eine germanische Feldwebel-Art.

WK-Präsident Pacher sagt, man könne Sie gegen den Präsidenten des Landesrechnungshofes ersetzen …
… man könnte Pacher gegen einen Sekretär ersetzen! Pacher ist ein ständiger politischer Affekttäter. Pacher spielt sich ständig auf, obwohl er weniger Stimmen hat als der KAC Fanklub-Mitglieder.

Und was ist mit dem Landesrechnungshof?
Ich habe mit Herrn Reithofer ein gutes Verhältnis und bin über seine Anregungen froh.

Kann sich die Stadt Klagenfurt eigentlich das alles leisten, was sie sich vornimmt?
Die Eishalle ist zuerst zu bauen. Es gibt dazu laufend Gespräche. Alles gleichzeitig wird aber nicht gehen. Für das Hallenbad wird man einen Puffer von zwei, drei Jahren brauchen. Man muss unaufgeregt prüfen, was man tun muss, um die Laufzeit des alten Hallenbades zu verlängern.

Wie schwer könnte die Wirtschaftskrise Kärnten treffen?
Ich will alle im Land bitten: Wir dürfen uns nicht auseinanderdividieren lassen, müssen zusammenrücken! Statt der Ich-AGs brauchen wir eine Wir-AG, wir müssen zusammenstehen bei Maßnahmen, die Reformen und Sparen bedeuten.

Mit welchen Gefühlen sehen Sie dem Urteil des OLG Graz gegen Scheuch entgegen?
Es gibt Top-Rechtsexperten, die einen Freispruch für möglich halten ...

... und falls er rechtskräftig verurteilt wird?
Auch ein Urteil, das einem nicht gefällt, ist ein klarer Auftrag Konsequenzen zu ziehen.

Sie stellen jedes Jahr in das Zeichen einer Gemüsesorte. Welche kommt 2012 dran?
Sie leben offenbar gern sehr gesund? 2012 ist das Jahr der Zucchini.

Autor: Uwe Sommersguter

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