Ein indischer Herrscher als Vorbild des Grünen-Chefs

Frank Frey: „Man muss vom Geld leben können, wenn man den Job mit Haut und Haaren macht.“ | Foto: Die Grünen
  • Frank Frey: „Man muss vom Geld leben können, wenn man den Job mit Haut und Haaren macht.“
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Die Kärntner Grünen sind etwas weniger lustig geworden: Seit sich der Kabarettist und Musiker Rolf Holub aus der Funktion des Landessprechers zurückzog und sich auf sein Mandat als Landtagsabgeordneter konzentriert, ist Frank Frey die grüne Nr. 1.
Der frühere Landesgeschäftsführer und Parteisekretär ist ein bunter Hund. Nach seinem Studium an der Uni Klagenfurt verkaufte er Sicherheitssoftware am Telefon, selbstgemachte Kärnten-Reliefe an Schulen („Daher kenn ich mich in Kärnten so gut aus“), ist als gewerbsmäßiger Fotograf Kammer-Funktionär und verdiente sich sein Geld als Weltreisender. Von Feuerland bis China war Frey mit der Kamera auf der Suche nach Motiven, die er in Dia-Schauen zum Besten gab. „Ich hätte mir nie vorstellen können, zu einer Partei zu gehen“, erinnert sich der Klagenfurter.

Aber dann kam der – verlorene – Kampf gegen die City-Arkaden. „Dann hab ich erkannt: Daheim kannst halt nix verändern.“ Frey beschreibt sich als Grüner, der „nicht bloßfüßig daherkommt“. Er fährt sogar Mercedes – aber einen 20 Jahre alten, der (angeblich) mit sechs Liter Sprit auskommt. Ihm ist klar, dass er mit der grünen Partei eine Bürde übernimmt. War es bei Holub der Komiker, der stets durchblitzte, ist es bei Frey der „Verkaufspsychologe“. Folgerichtig ist die „persönliche Ansprache“ der werten Wähler auch eines seiner Ziele – und damit ein Ausbau der in nur 25 Kommunen vertretenen Ortsgruppen. „Die Grünen haben ja die Lösungen – wir müssen das nur gut verkaufen.“ Ja, das sind andere Töne. „Rolf Holub hatte dafür nicht die Zeit – als fleißiger Abgeordneter bist eben ausgepowert“, zeigt Frey Verständnis.
Klar, dass er (sich) auch engagierte Ziele setzt: „Wir müssen bei der nächsten Landtagswahl unsere Stimmenzahl verdoppeln.“ Der „alte Segler vom Wörthersee“ (Eigendefinition) setzt eben seine Segel selbst bei der steifen politischen Brise.

Ob er als Spitzenkandidat in die nächste Landtagswahl ziehen wird, kann Frey nicht sagen, das entscheide die „Landesversammlung“. Auch über die Höhe seiner Gage als Fulltime-Parteichef werde abgestimmt: „Man muss davon leben können, wenn man es mit Haut und Haaren macht.“
Rolf Holubs wohl größter Fehler – die Zustimmung zu einer kräftig erhöhten Parteienförderung – könne laut Frey nie mehr passieren. „Das war ein bisserl eine Falle der anderen Parteien.“ Wie die Grünen ihre Förderung von 780.000 Euro pro Jahr verbrauchen, sei auf ihrer Website nachzulesen.
Gestartet hat Frey seinen politischen Kampf einst gegen ein Einkaufszentrum – jetzt kämpft er gegen Stadionausbau und GDK. Freys Vorbild ist dabei ein ganz Friedlicher: Akbar der Große, ein indischer Herrscher des 16. Jahrhunderts, versöhnte einst die Religionen. „Der gefällt mir. Heute bereichern sich viele an der Politik. Das gefällt mir nicht.“

Zur Person:
Der „Kärntner Kosmopolit“ Frank Frey ist 54, Vater eines Kindes und verheiratet, begeisterter Zugfahrer (mit Miniatureisenbahn im Keller seines Waidmannsdorfer Wohnhauses), Opernfan und „Kulturkatholik“ – mit einem besonderen Hang zu Michelangelo.

Autor: Uwe Sommersguter

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