"Gute Ideen haben keine Farbe"
FPÖ-Bezirkskandidat Dietmar Rauter: "Im Bezirk ziehen wir an einem Strang. Parteipolitik wird nebensächlich."
ST. URBAN (fri). Wenn Dietmar Rauter über die bevorstehende Nationalratswahl spricht, dann hat er immer das Wohl des Bezirks, in dem er lebt und für den er das Beste haben will, im Visier.
WOCHE: Sie sind Spitzenkandidat der FPÖ für den Bezirk Feldkirchen. Was ist Ihnen wichtig?
Dietmar Rauter: Ich bin in erster Linie Bürgermeister von St. Urban. Als Spitzenkandidat kann ich Anliegen, die unsere Bürger vor Ort betreffen, weitertragen. Es gibt leider viele Bestimmungen, die sich negativ auf Wirtschaftstreibende oder Vereine auswirken. Da gilt es Parameter zu finden, die zugleich das Überleben sichern, aber auch die Freude am Arbeiten erhalten. Gerade die Vereine, die davon leben, dass sich ehrenamtliche Mitarbeiter und Helfer engagieren, stehen vor einer Belastungsprobe. Obmänner und Obfrauen übernehmen private Haftungen und viele sind dazu nicht weiter bereit. Dabei sind die Vereine eine Grundlage, auf der dörfliche Strukturen aufgebaut sind. Es gibt viele Entwicklungen, die gegen den ländlichen Raum gerichtet sind.
Was kann man tun?
Grundsätzlich sollte man Gespräche mit allen Fraktionen führen. Das funktioniert auf Bezirksebene sehr gut, da wir alle an einem Strang ziehen und das Wohl der Region an oberster Stelle steht. Ein Beispiel sind die Landwirte. Sowohl haupt- als auch nebenberuflich ist die Zahl rückläufig. Wie in jedem Beruf braucht man als Anreiz sowohl die Begeisterung als auch die finanzielle Basis, damit ein Überleben gesichert ist. Wenn wir es nicht schaffen hier auch die nachkommende Generation zu begeistern, dann verlieren wir damit wertvolles Kulturgut und auch die Landschaft wird sich entsprechend verändern.
Gibt es positive Beispiele in der Region?
Mit der Gemeindeautonomie haben wir einen Rahmen, in dem wir uns bewegen können. Natürlich müssen Beschlüsse durch den Gemeinderat und eine Zustimmung ist nötig. Aber gute Ideen sind nicht von Parteigrenzen eingeschlossen. Allerdings ist eine gute Idee eine Sache, die Umsetzung eine andere. Und gerade da sollte man mehr auf die Bürgernähe und die Erfahrungswerte der Leute vor Ort setzen. Ich bin seit 2009 Bürgermeister in St. Urban und ich bin stolz darauf, dass ich mit meinem Team gute Arbeit für unsere Gemeinde leisten kann. Bei der letzten Wahl wurden wir nicht nur bestätigt, sondern konnten sogar dazugewinnen.
Macht sich Politikverdrossenheit bemerkbar?
Die Menschen wollen Ehrlichkeit. Es nützt wenig ständig etwas zu versprechen, das man dann nicht halten kann. Ein klares "Ja" oder "Nein" kann zwar kurzfristig für Verstimmung sorgen, ist langfristig aber der gerade Weg. Ich bin in einem Haus aufgewachsen, in dem Politik allgegenwärtig war. Da wurde oft diskutiert und schon damals habe ich erkannt, dass leere Versprechungen niemandem nützen. Im Sinne einer Gleichbehandlung sollte jeder Bürger, egal wo er lebt, gleich viel wert sein.
Zur Sache: NR-Wahl 2017
Am 15. Oktober wählt Österreich ein neues Parlament. In den nächsten Ausgaben stellt die WOCHE die jeweils bestgereihten Kandidaten aus dem Bezirk Feldkirchen im Wahlkreis 2C (Feldkirchen, Hermagor, Spittal) vor.
Dieses Mal im Portrait:
Dietmar Rauter: 44 Jahre, in einer Lebensgemeinschaft, vier Kinder. Geschäftsführer einer Steuerberatungskanzlei, seit 2009 Bürgermeister in der Gemeinde St. Urban.
Hobbys: Als Nebenerwerbslandwirt ist die Landwirtschaft ein großes Hobby. Der Erhalt von Traditionen und Brauchtum ist ein wichtiger Faktor in der Familie, die zusammenhält und sich gegenseitig hilft.
Spitzenkandidaten Wahlkreis 2C:
SPÖ: Günther Novak (SP), Ulrike Nischelbitzer (SP), René Willegger (FE)
ÖVP: Gabriel Obernosterer (HE), Katja Barbara Morgenstern (SP), Martin Treffner (FE)
FPÖ: Erwin Angerer (SP), Dietmar Rauter (FE), Christina Ball (HE)
Die Grünen: Dorothea Gmeiner-Jahn (SP), Erich Köhler (SP), Nadja Seebacher (SP)
Neos: Hermann Bärntatz (SP), Markus Unterdorfer-Morgenstern (SP), Marcel Mild (HE)
Mehr Beiträge zur Nationalratswahl 2017 in Österreich finden Sie in unserem Themen-Channel!
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