Interview Gerhard Treffner
WOCHE-Wahlberichterstattung. Erster Interviewpartner: Gerhard Treffner von der BZÖ.
WOCHE: Weshalb sind Sie 2009 beim BZÖ geblieben und nicht zur FPK übergewandert?
Gerhard Treffner: Ich bin aufgrund der handelnden Personen beim BZÖ geblieben. Ich kann mit unehrlichen Leuten nichts anfangen. Es hat sich gezeigt, dass es der richtige Weg war.
Befürchten Sie nicht, dass das BZÖ nach der Wahl eine Kleinpartei ist?
Da habe keine Angst. Wenn der Wähler etwas verändern will, wird er uns wählen. Wenn nicht, hat er uns nicht verdient.
Ihr persönliches Wahlziel für das BZÖ?
Ein zweistelliges Ergebnis. Ich denke wir schaffen zumindest zwölf Prozent und damit einen Landesrat.
Wie wollen Sie das erreichen?
Die Menschen haben gesehen, was in den letzten jahren in Kärnten passiert ist. Meiner Meinung nach, werden wir viele Wähler der FPK bekommen. Scheuch, Dörfler & Co. haben den Wähler verraten. Auch das Kasperltheater mit den Auszügen aus dem Landtag. Ich bin überzeugt, die Menschen tolerieren das nicht mehr. Das ist ja keine Demokratie.
Was macht das BZÖ besser als die anderen Parteien?
Unser großes Plus sind die Ehrlichkeit und die Kandidaten. Wir haben keine langjährigen Funktionäre sondern Leute aus dem Volk in unseren Reihen.
Ihre Chancen auf ein Landtagsmandat?
Aus meiner Sicht stehen diese sehr gut. Es dürfte der Einzug über die Landesliste wahrscheinlicher sein. Deshalb gehe ich auch nicht auf Vorzugsstimmenwahlkampf. Ich bin kein Berufspolitiker, wenn ich gewählt werde, nehme ich die Aufgabe an.
Worin liegt Ihre Motivation in der Politik tätig zu sein?
Meine persönliche Motivation ist es, das Sprachroh des kleinen Mannes zu sein.
Was sind Ihre Hauptthemen für den Bezirk?
Der Tourismus ist eine Herzensangelegenheit. Wir haben soviel zu bieten und bringen nicht mal einen Tourismusverband zusammen. Jeder kocht sein eigenes Süppchen, anstatt gemeinsam zu werben. Wir müssen uns zu einer Region verbünden und verstärkt im oberitalienischen Raum werben. Außerdem wäre es mir ein großes Anliegen, dass Feldkirchen energieautark wird. Damit würden Arbeitsplätze geschaffen werden. Wir sind eine waldreiche Region. Man könnte viele kleine Hackschnitzelprojekte machen und die Landwirte beteiligen. In Südtirol funktioniert das.
Proporz, ja oder nein?
Der Proporz gehört unbedingt abgeschafft.
Auf nationaler Ebene wechselten einige Ihrer Parteikollegen zum Team Stronach. Ihre Meinung dazu?
Jene, die wechselten, interessieren sich nicht für den kleinen Mann. Vielleicht war das Ganze gar nicht so schlecht, denn das hat das BZÖ gereinigt. Der ehrliche Kern ist übrig geblieben.
Mit wem können Sie sich eine Zusammenarbeit vorstellen?
Kärnten ist kein linkes Land, deshalb würden wir mit der ÖVP oder einer runderneuerten FPK ohne Scheuch zusammenarbeiten.
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