ÖVP-Landesparteitag
Martin Gruber mit 99,64 Prozent als Obmann bestätigt

Martin Gruber beim ÖVP-Parteitag im Stift Ossiach. | Foto: MeinBezirk.at
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ÖVP-Landesparteitag am Samstag im Stift Ossiach. Martin Gruber als Landesparteiobmann bestätigt und als Spitzenkandidat für die Landtagswahlen 2023 gekürt. Verbale Attacken gegen die Polit-Konkurrenz von Clubobmann Markus Malle. Gruber stellt für die Landtagswahlen 2023 keinen Landeshauptmann-Anspruch, langfristig sei es jedoch das Ziel, dass die ÖVP einen Landeshauptmann in Kärnten stelle. Kanzler Nehammer bezeichnete Flughafenprojekt als "höchst dubios".

OSSIACH. Im Sitzungssaal des Stifts Ossiach ging am Samstag der 34. ordentliche Landesparteitag der ÖVP über die Bühne. Der Feldkirchner Bürgermeister Martin Treffner, gleichzeitig ÖVP-Bezirksobmann, wurde eingangs – wie alle Sprecher am Podium - als „ein echter Macher“ vorgestellt, denn: „Was Kärnten braucht, sind echter Macherinnen und Macher.“ Treffner: „Wir stehen alle hinter dem Martin, wir freuen uns auf ein ganz, ganz tolles Ergebnis für die Wahl 2023.“ Die ÖVP müsse laut Treffner „in ein bisserl ruhigeres Fahrwasser kommen“. Nachsatz: „Das wird sie auch.“ In einem Zuspieler blickte man anschließend zurück, zum Aschermittwoch 2019, als der damalige Kanzler Sebastian Kurz zusammen mit Vitali Klitschko in Klagenfurt weilte. Der Applaus der Delegierten war eher enden wollend.

Clubobmann als Scharfmacher

VP-Clubobmann Markus Malle, der mit seiner Tina den Hochzeitstag am Landesparteitag verbrachte, wurde danach von Moderator Peter L. Eppinger als „personifizierte Bastion gegen die rote Allmacht“ vorgestellt. Malle fungierte beim ÖVP-Parteitag als Scharfmacher, teilte gegen die Kärntner Parteien kräftig aus: „Wir haben einen Koalitionspartner, der 18 von 36 Mandaten hat. Sie benehmen sich manchmal so, als wenn sie 40 von 36 Mandate hätten.“ Scharf ins Gericht ging Malle mit SPÖ-Landeshauptmann Kaiser, den er unter anderem als „Schönwetterkaiser“ bezeichnete, der „über alles drüber lächelt“. Mit Blick auf Jobbesetzungen, bei denen Malle SPÖ-Verbindungen ortete, sagte er: „Lieber Peter Kaiser, dir gehört dieses Land nicht, die Stellen in diesem Land gehören allen Kärntnerinnen und Kärntnern und nicht nur der SPÖ.“ Die FPÖ bezeichnete Malle bei seiner Rede als „Pippi-Langstrumpf-Fraktion“. Der ÖVP-Clubobmann: „Wenn ihr was zum Lachen braucht, nehmt die letzten fünf Presseaussendungen der FPÖ her. Gespickt mit Unwahrheiten.“ Zum Team Kärnten fiel ihm Folgendes ein: „Wenn sie höchstens was für Spittal zusammenbringen könnten...".

Kanzler mit Verspätung

Abrupt unterbrochen wurde Landesrat und Wahlleiter Sebastian Schuschnig – der von Eppinger als „Top Gun“ und „Maverick“ bezeichnet wurde - bei der Vorstellung der Wahlvorschläge. Der Grund: Bundeskanzler Karl Nehammer traf - später als angekündigt - ein. Für Nehammer gab es Staccato-Applaus der VP-Delegierten. Peter L Eppinger merkte an: „Sicher bei einem der angenehmeren Termine der letzten Tage“. Sebastian Schuschnig sprach dann Martin Gruber sein Vertrauen aus: „Er ist unser Einser.“ Und: „Er knickt nicht einmal dann ein, wenn sie (die SPÖ, Anm.) es wieder zu fünft probieren.“

Rede Gruber

Spitzenkandidat Martin Gruber betrat gegen 11 Uhr die Bühne im Stift Ossiach und sprach rund eine halbe Stunde. „Ich stehe nicht da, weil es um mich geht. Es geht darum, dass unsere nächsten Generationen ein gutes Leben in Kärnten vorfinden. Wir müssen heute schon ein klares Bild davon haben, wie Kärnten in 20, 30 Jahren aussieht.“ Gruber bekräftigte: „Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass es das Richtige gewesen wäre, den Flughafen zurückzunehmen.“ Und: „Mit wir wird kein einziger Quadratmeter Seegrund verkauft.“ Ebenso merkte Gruber, der mit seiner gesamten Familie vor Ort war, an: „Der Wolf hat in Kärnten keinen Platz.“

Landeshauptmann "langfristiges Ziel"

Was Kärnten laut Martin Gruber nicht brauche, wäre eine „absolute rote Dominanz oder eine links-linke Koalition“. Gruber: „Wenn sich in Kärnten Rot-Grün ausgeht, dann werden sie auch Rot-Grün machen.“ Hier blühe laut Gruber „Regulierungswahn und Bevormundung“. Mit Blick auf die Landtagswahlen müsse man „stärker werden“.  „Wir müssen an Gewicht gewinnen, um unsere Handschrift stärker einzubringen.“ Man wolle bei den Landtagswahlen 2023 „so stark werden, dass niemand an uns vorbeikommt“. Den Anspruch auf den Landeshauptmann stellte Gruber in Ossiach - zumindest indirekt - nicht. Gruber im Wortlaut: „Ich brauchen nicht die x-te Umfrage, die sagt, wer 2023 Landeshauptmann wird.“ Langfristig wolle Gruber - „wie 2018 schon angekündigt“ -jedoch erreichen, dass die ÖVP wieder einen Landeshauptmann in Kärnten stelle.

Kanzler „leiwander Typ“

Kanzler Nehammer wurde von Peter L. Eppinger als „leiwander Typ“ vorgestellt. Neben den Themen Teuerung und Ukraine-Krieg sprach Nehammer die Kärntner ÖVP und Martin Gruber an. Gruber sei „hart in der Sache, wenn es darum geht seine Punkte durchzusetzen", aber dennoch sei er ein "Loyalist". Karl Nehammer verglich Gruber mit dem "Heiligen Martin". Der Kanzler: "Der heilige Martin hat seinen Mantel geteilt und nicht den eines anderen." Das Flughafenprojekt bezeichnete Nehammer in einem Nebensatz als "höchst dubios".

Gruber bestätigt

ÖVP-Landesparteiobmann Martin Gruber wurde schließlich mit 99,64 Prozent der Stimmen bestätigt. 2018 waren es 98,37 Prozent.

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