Sommergespräch
Martin Treffner: "Sparkurs für alle Referate"
Seit 2015 ist Martin Treffner (ÖVP) Bürgermeister in Feldkirchen. Die Teuerungen treffen auch die Gemeindekasse schwer.
FELDKIRCHEN. Als Bürgermeister der Stadtgemeinde Feldkirchen sieht sich Martin Treffner (ÖVP) ähnlich wie viele seiner Kollegen mit schwierigen Aufgaben konfrontiert. Zwei Jahre Pandemie und Teuerungen, die auch die Gemeindekasse betreffen, wirken sich negativ auf den Finanzhaushalt aus.
Woche: Wie ist die Ist-Situation in Feldkirchen?
Martin Treffner: Die finanzielle Situation ist durchaus angespannt. Zwar hat sich die Kommunalsteuer auch während der vergangenen beiden Jahre positiv entwickelt, dennoch müssen wir – wie alle Gemeinden – hohe Abgaben an Bund und Land zahlen. Rund fünf Millionen Euro fließen aus dem Budget jährlich in den Sozialabgaben-Topf. Zudem trifft auch uns die Teuerungswelle hart. Die Energiekosten steigen und belasten die Gemeindekasse über die Maßen. Umstellungen auf alternative Formen sind zwar im Laufen, passieren aber nicht über Nacht.
Wie kann man gegensteuern?
Alle Referenten sind aufgefordert einen Sparkurs zu fahren. Wir müssen möglichst kostengünstig und effizient arbeiten. Allerdings muss man auch ganz ehrlich zugeben, dass die Möglichkeiten des Einsparungspotenzials äußerst gering sind. Andererseits müssen wir dafür sorgen die Infrastruktur aufrechtzuerhalten, um hier nicht gewaltig in Rückstand zu kommen. Das wird dann später noch teurer.
Welche Projekte werden vorrangig umgesetzt?
Im Bereich des Straßenbaus wird es notwendige Sanierungsmaßnahmen geben. Der Kreuzungsbereich beim ehemaligen Staberhof soll in Angriff genommen werden und in den Ortschaften, die zum Gebiet der Stadtgemeinde Feldkirchen zählen, werden Straßenstücke saniert werden.
Sie sind auch Wirtschaftsreferent. Gibt es konkrete Pläne?
Es gibt immer wieder Gespräche. Interesse seitens größerer Betriebe gibt es derzeit aber nicht. Meist handelt es sich um Ortswechsel bereits ansässiger Unternehmen. Entwicklungspotenzial sehe ich am ehemaligen Klaus-Areal. Dort wird bereits konkret geplant. Beim geplanten Hotel am Germann-Areal könnte, nach der dritten Umplanung, die vom Eigentümer seitens des Bundesdenkmalamtes gefordert wurde, ein Baubeginn möglicherweise in die nähere Zukunft rücken. Neben dem Hotel sollen hier auch Geschäftslokale Platz finden. Zudem ist eine Tiefgarage inkludiert.
Wie ist das politische Klima in Feldkirchen?
Ich würde sagen es ist in Ordnung. Es gibt derzeit eine Basis, auf der zusammengearbeitet werden kann. Ziel ist es gemeinsam für Feldkirchen und seine Bürgerinnen und Bürger etwas weiterzubringen.
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Zur Person
Martin Treffner (58)
Beruf: Bürgermeister
Hobbys: Landwirtschaft – insbesonders die Eselzucht (seltene weiße Esel), Wandern und Zeit mit der Familie verbringen
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