Schon sieben Bezirke verlieren Einwohner!
Dramatisch: 92 der 132 Gemeinden haben 2011 weniger Einwohner als 2010 – Kärntens Bevölkerungsschwund trifft nun auch die Bezirksstädte!
Kärnten ist das einzige Bundesland, das 2010 einen Bevölkerungsschwund hinnehmen musste: Minus 1.044 Menschen bedeutet, dass 2010 noch 559.315 Menschen in unserem Land lebten, am 1. Jänner 2011 nur mehr 558.271. In allen anderen Bundesländern gab es ein Plus – von 900 Personen im Burgenland bis zu 15.000 in Wien.
Der WOCHE liegen die aktuellen Daten der Statistik Austria zur Bevölkerungsentwicklung in den einzelnen Bezirken und Gemeinden vor. Ein Einwohner-Plus gab es lediglich in Klagenfurt (354), Villach (196) und Klagenfurt-Land (82 Menschen); alle anderen Bezirke haben weniger Einwohner als vor einem Jahr. Die ärgsten Einbußen musste Spittal hinnehmen – einen Verlust von 429 Menschen (-0,54 %). Damit erleidet der Bezirk Spittal – nach Leoben – die zweithöchsten Bevölkerungseinbußen aller österreichischen Bezirke!
Der Bezirk Wolfsberg verlor 0,6 Prozent seiner Einwohner (minus 326 Menschen). Am härtesten trifft die Abwanderung Hermagor: Ein Minus von 0,67 Prozent an der Gesamteinwohnerzahl entspricht einem Verlust von 127 Menschen. Ebenfalls im roten Bereich: Der Bezirk St. Veit (-0,5 Prozent, -286 Personen), Villach-Land (-0,26 Prozent, -166 Personen), Völkermarkt (-0,49 %, -208 Personen) und Feldkirchen (-0,44 %, -134 Personen).
Düster sieht es auch in einzelnen, nicht immer peripheren Regionen des Landes aus. Am ärgesten traf es Sachsenburg, das 39 Einwohner weniger zählt als vor einem Jahr, ein Minus von drei Prozent. Rund drei Prozent seiner Bevölkerung zu verlieren bedeutet, sollte sich der Trend fortsetzen, in rund 35 Jahren wäre die Gemeinde ausgestorben bzw. ausgezogen.
Fast drei Prozent im Minus laut Statistik Austria ist auch Fresach (-2,8 Prozent, -35 Personen). Mehr als 2 Prozent Minus (also – theoretisch – leergefegt in weniger als 50 Jahren) verzeichnen Deutsch-Griffen (-2,4 Prozent, -23 Personen), Maria Saal (-2,2 %, -84 Personen), Glödnitz (-2,2 %, -20 Personen), Hüttenberg (-2,3 %, -35 Personen), Kappel (-2,1 %, -43 Personen), Bad Kleinkirchheim (-2,3 %, -41 Personen), Bad Bleiberg (-2,5 %, -60 Personen).
Städte-Zahlen und Gewinner:
Auch die Bezirksstädte leiden unter einem Bevölkerungsminus – nur mehr Klagenfurt und Villach konnten von 2010 auf 2011 zulegen:
• Feldkirchen (-0,02 %, -28 Personen)
• Wolfsberg (-0,01 %, -36 Personen)
• Völkermarkt (-1 %, -120 Personen)
• Spittal (-0,02 %, -32 Personen)
• St. Veit (-0,02 %, -30 Personen)
• Hermagor (-0,9 %, - 63 Personen)
• Villach (+0,3 %, +196 Personen)
• Klagenfurt (+0,4 %, +354 Personen)
Die stärken Gewinnergemeinden von 2010 auf 2011:
1. Maria Rain (+2 %)
2. Schiefling (+1,9 %)
3. Gallizien (+1,7 %)
4. Grafenstein & Mühldorf (+1,3 %)
6. Wernberg (+1,2 %)
7. Rosegg (+1 %)
8. Feistritz im Rosental, Gitschtal, Steuerberg (jeweils +0,9 %)
11. Feistritz ob Bleiburg, Techelsberg, Ossiach (jeweils +0,8 %)
Autor: Uwe Sommersguter
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