Von Tunnelblick und platzenden Bomben

Kathrin Stainer-Hämmerle glaubt, dass der Wahlkampf schmutzig wird | Foto: FH Kärnten
  • Kathrin Stainer-Hämmerle glaubt, dass der Wahlkampf schmutzig wird
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(gel). Noch gut ein Monat zieht ins Land, bevor die Kärntner zur Wahlurne schreiten sollen. Die Kärntner Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle zieht im Wahlkampf Zwischenbilanz und analysiert Chancen und Gefahren für die Parteien.

Duell im Platz eins
Als "schwierig einzuschätzen" bezeichnet sie das Duell um den ersten Platz. "Die FPK hat einen gewissen Tunnelblick und macht alles gleich wie früher", so Stainer-Hämmerle. Gesichter und Strategie seien identisch. "Sie setzt weiter auf Populismus."
Ganz anders die SPÖ: "Man gibt sich seriös und zurückhaltend", so Stainer-Hämmerle. Zwar sei Sachpolitik schwerer zu transportieren, aber: "Der direkte Kontakt zu den Wählern kann sehr effektiv sein; das darf man nicht unterschätzen."
Sowohl für Gerhard Dörfler (FPK) als auch für Peter Kaiser (SPÖ) ortet Stainer-Hämmerle mögliche Vorteile. "Je mehr Themen diskutiert werden, umso größer wird die Gefahr einer Enttäuschung durch Team Stronach", erklärt sie. "Beginnt Gerhard Köfer zu schwächeln, kann die FPK am ehesten davon profitieren."
Als guten Schachzug von Kaiser beurteilt sie die klare Ansage, dass er erster werden will und andernfalls aus der Politik aussteigt. "Das macht ihn authentisch und nützt ihm vor allem gegen Grün-Wähler", so die FH-Professorin. Auch Personen, die noch nicht vor haben zur Wahl zu gehen, könnten damit mobilisiert werden.

Der Dreikampf
Im Kampf um Platz drei - zwischen ÖVP, Grüne und Team Stronach - sieht sie Gabriel Obernosterer und Wolfgang Waldner im Vorteil. "Dass Kärntner eher konservativ sind, spricht für die ÖVP", glaubt sie. Nachteil: "Gemeinsam haben die beiden die Eigenschaften für den idealen Kandidaten - aber eben nicht einer allein."
Die Vorsicht der Grünen findet Stainer-Hämmerle "gut und richtig". Die Wahl 2009 habe gezeigt, dass Zugewinne keineswegs logisch sind. "Sie sollten sich aufs Aufdecken konzentrieren und nicht auf sozialpolitische Aussagen", sagt sie.
Den Einzug des BZÖ in den Landtag hält Stainer-Hämmerle für möglich. "Ein Teil der FPK-Wähler könnten zurückgehen", glaubt sie. Voraussetzung: "Josef Bucher hat einige Bomben in der Bundespartei versteckt - es darf nichts mehr passieren."

Zur Sache - Die Politologin über den Wahlkampf

Kathrin Stainer-Hämmerle rechnet damit, dass der Wahlkampf zu einer Schlammschlacht ausarten wird. "Das könnte aber die Wahlbteiligung steigern."

Ein emotionaler Wahlkampf kann laut der Politologin auch der FPK nutzen, da "sie wie schon in anderen Auseinandersetzung wieder ihre Feindbilder aufbauen kann".
Im Kampf um Platz eins und in der Landeshauptmann-Frage stehen sowohl Gerhard Dörfler (FPK) als auch Peter Kaiser (SPÖ) enorm unter Druck. "Es wird ein persönliches Duell", so Stainer-Hämmerle, "da die politische Karriere des Verlierers wohl am Tag nach der Wahl vorbei sein wird." Das Spitzenduell könne bis zum 3. März "schmerzhaft werden".
Im persönlichen Duell sieht sie Peter Kaiser im Nachteil, "weil er nicht so angriffig agieren wird". Auch innerhalb der Partei sei die Rolle eines Angreifers nicht besetzt. Stainer-Hämmerles glaubt: "Man hätte dieses Gegenmodell zur FPK - seriöses und zurückhaltendes Agieren - früher starten müssen". Für die SPÖ bestehe die Gefahr, dass der neue Stil nicht so schnell wirkt.
Die Polit-Verdrossenheit schätzt Stainer-Hämmerle als groß ein. "Deshalb erfahren neue Angebote Zuspruch." Interesse sei aber groß. "Punkten kann, wer sich als neu und unkonventionell präsentiert."

Es besteht die Gefahr, dass sich nach der Wahl wenig ändert. "Bei knappen Mehrheiten können sich die großen Kräfte gegenseitig blockieren."

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