Vorbei! Deal fällt nun ins Wasser
Der Wasserstreit in Feldkirchen wird prolongiert. Nun macht die FPK-Gemeinderatsfraktion einen Rückzieher.
Feldkirchen. Vor einigen Wochen noch schien für die SP-Feldkirchen alles wasserklar zu sein: Die Wasserwirtschaft wird in den Wasserverband Ossiacher See ausgegliedert. Als Partner holt man die Gemeinden Steindorf und Ossiach ins Boot. Ein Aufschrei in der VP-Fraktion und auch in der Bevölkerung sowie Teilen der SP-Feldkirchen waren die Folge.
FPK-Fraktion springt ab
Von Anfang an hat sich VP-Stadtrat Martin Treffner mit seinen Mandataren gegen die Abgabe der Wasserwirtschaft an den Abwasserverband ausgesprochen. Bgm. Robert Strießnig wollte hart bleiben und den „Deal“ durchziehen.
Doch da hat er die Rechnung ohne FPK-Vizebürgermeister Robert Schurian gemacht. „Derzeit kommt für uns eine Ausgliederung nicht in Frage. Das Wasser ist uns zu heilig, um in einer Huschpfusch-Aktion darüber zu entscheiden“, erklärt Schurian.
Auf wirtschaftliche Beine stellen
Klar ist dem Gemeindepolitiker, dass mit dem verschuldeten Wasserhaushalt was passieren muss, „ich wäre grundsätzlich für eine Ausgliederung, um ihn auf wirtschaftliche Beine zu stellen“. Doch bevor darüber entschieden wird, muss laut Schurian zuerst die Suche nach Alternativen begonnen werden. Eine Idee des FPK-Politikers wäre eine Ausgliederung in ein gemeindeeigenes Wasserwerk. „Doch darüber muss einmal diskutiert werden, anstatt Schnellschussaktionen zu starten. Es ist nicht einmal sicher, ob die Nachbargemeinden beim Projekt Abwasserverband mitmachen wollen“, so Schurian. Fällt nämlich bei einer Ausgliederung in den Abwasserverband die Gemeinde Steindorf aus, dann hätte die Gemeinde Ossiach 50 Prozent Bestimmungsrecht über das Feldkirchner Wasser. „Zudem gibt es in der Gemeinde Steindorf noch keine Beschlüsse, die für eine Ausgliederung sprechen“, erklärt Vizebgm. Schurian. Außerdem will Schurian, bevor es zu Veränderungen kommt, noch die Bevölkerung informieren und auch eine Diskussion zu dem Thema zulassen.
Plan B vorhanden
Wenig beeindruckt vom Absprung des „Wasserpartners“ FPK zeigt sich SP-Vizebgm. Karl Lang: „Wenn die FPK nicht mitmachen will, dann ist die Ausgliederung vorerst sowieso gestorben. Im ganzen Projekt ging es nur um eine interkommunale Zusammenarbeit dreier Gemeinden, um Ressourcen zu bündeln“, erklärt Lang. Die SP-Feldkirchen hat für den Fall der Fälle einen Plan B in der Schublade liegen. „Es gibt bereits seit Jahren Überlegungen, die Gemeindebetriebe in eine Gesellschaft, wie es schon in anderen Bezirksstädten passiert, zusammenzufassen und auszugliedern“, erklärt Lang.
Von Peter Kowal
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