"Wir haben nicht nur Bio und Energie zu bieten"
Christoph Gräfling im Sommergespräch über neue Parteistrukturen und falsche Wahrnehmungen.
Der Feldkirchner Christoph Gräfling ist seit drei Monaten Landesgeschäftsführer bei den Kärntner Grünen. Mit uns spricht er über neue und offene Parteistrukturen in Feldkirchen.
WOCHE: Christoph, wie bist du zu den Grünen gekommen?
Christoph Gräfling: Die politische Situation in Kärnten hat mir nicht gefallen, deshalb habe ich angeboten zwei, drei Mal die Woche auszuhelfen.
Und jetzt bist du Landesgeschäftsführer. Ja, das typische Hocharbeiten oder die hierarchischen Parteistrukturen gibt es bei uns nicht. Wenn man sich Parteien anschaut, werden sie in der Öffentlichkeit oft als geschlossene Gesellschaften wahrgenommen, das wollen wir vermeiden. Jeder, der will, ist eingeladen seine Ideen einzubringen.
Bis jetzt sind die Grünen im Bezirk Feldkirchen noch quasi unsichtbar. Was ist euer Ziel für die Wahl 2015? Die Strukturen sind auf Gemeindeebene noch nicht so breit aufgestellt ,aber wir haben gemerkt, dass wir bei den letzten drei Wahlen im Bezirk Feldkirchen jedesmal über zehn Prozent erreicht haben. Deshalb wollen wir bei der Gemeinderatswahl möglichst vielen Feldkirchnern die Möglichkeit bieten Grün zu wählen.
Stehen die Kandidaten in den Gemeinden schon fest? Nein. Wir haben Gemeindegruppen, die sehr aktiv sind und welche ,wo dies noch nicht der Fall ist. Aber auch in den weniger aktiven kommen Leute auf uns zu, haben Interesse an der grünen Politik und würden dies gerne im Gemeinderat vertreten. Über den Sommer wird sich da noch einiges tun.
Was sind deiner Meinung nach die Kernprobleme in Feldkirchen? Was mir persönlich ein großes Anliegen ist, ist das Bioessen in öffentlichen Einrichtungen. Hier sollte der Fokus auf den regionalen und lokalen Anbietern liegen. Wieso sollen zum Beispiel Kinder aus Feldkirchen nicht auch Essen aus Feldkirchen bekommen. Dies wär ein wichtiger Impuls um die eigene Wirtschaft anzukurbeln.
Auch in puncto Energieeffizienz und Nachhaltigkeit ist Feldkirchen noch ausbaufähig.
Die typischen „grünen“ Themen stehen also im Vordergrund. Nicht nur. Hierbei ist die Wahrnehmung oft eine falsche, wir haben nicht nur Bio und Energie zu bieten, wir kümmern uns auch um wirtschaftliche und soziale Themen oder schauen bei den Budgetstrukturen und dem Straßenbau am genauesten hin. Jetzt wird zum Beispiel der Kreisverkehr gebaut, wo ich mich frage: Ist das wirklich gerade das Wichtigste oder gibt es nicht dringendere Dinge, die zu fokussieren wären.
Zum Abschluss noch: Wirst du auch für den Gemeinderat kandidieren? Ja.
Zur Person:
Christoph Gräfling hat 2012 sein Studium zur Politikwissenschaft in Wien abgeschlossen.
Zu den Grünen kam er während des Landtagwahlkampfes 2012/13.
Von August 2013 bis März 2014 arbeitete er als politischer Referent im Kärntner Landtag.
Seit April 2014 ist der 31 Jährige organisatorischer Landesgeschäftsführer der Grünen Kärnten.
Der gebürtige St. Urbaner wohnt seit 7 Jahren in Mattersdorf in Feldkirchen.
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