Auf der Suche nach dem Verrückten

Ein herkömmlicher Marathon ist schon eine Herausforderung. Scheinbar zu wenig anspruchsvoll für Birgit Morelli, Robert Passegger und Christian Jesse. Die drei Kärntner starten am 4. Dezember beim weltweit tiefsten Marathon – beim „9. Unter Tage Marathon“ in einem aufgelassenen Kalisalzbergwerk in Sonderhausen bei Erfurt.
Einige Herausforderungen kommen auf die Kärntner zu: Gelaufen wird 700 Meter unter Tag, der Rundkurs beträgt 5,27 Kilometer und wird so oft gelaufen, bis die volle Marathondistanz von 42,195 Kilometern erreicht ist. Dazu sind 1.080 Höhenmeter zu überwinden und als besonderes „Zuckerl“ 30 Prozent Luftfeuchtigkeit und Temperaturen bis zu 30 Grad Celsius, die dem Körper zusätzlich Flüssigkeit entziehen.

Trittsicherheit ist gefragt
„Robert sucht immer etwas Verrücktes, nun eben diesen Marathon“, erklärt Morelli die Beweggründe. Die dreifache Ironman-Finisherin war für dieses Unternehmen gleich zu haben: „Der Marathon ist nicht mit einem herkömmlichen vergleichbar. Schon aufgrund der ganzen vorherrschenden Voraussetzungen.“
Abgesehen von den Temperaturen müssen die drei Kärntner erstmals mit Helm und Stirnlampe laufen. „Die Bodenbeschaffenheit erfordert Trittsicherheit und Konzentration“, so Morelli. Alle drei sind erfahrene Läufer, haben sich für den Start unter Tag nicht sonderlich anders vorbereitet. „Im Grunde erfolgte die Vorbereitung wie bei normalen Marathons. Die Hitze haben wir nicht simuliert“, so Morelli.
Was die Laufzeiten betrifft, machen sich die Kärntner keine Hoffnung. „Das Dabeisein ist einmal wichtig. Auch der sportliche Aspekt soll nicht zu kurz kommen“, so Morelli, die im gleichen Atemzug klarstellt: „Übliche Marathonzeiten sind hier kein Thema. Die Bestzeiten für diesen Lauf liegen bei 3 Stunden, 15 Minuten.“
Der Lauf ist auf 420 Teilnehmer limitiert, zwölf Prozent der Teilnehmer sind Frauen. Die Kärntner brechen am 2. Dezember zum Unternehmen „Unter Tag Marathon“ in Deutschland auf.