Bauern stehen vor der Wahl
Spitzenkandidaten zur LK-Wahl im Bezirk stellten sich WOCHE- Diskussion.
Von PETER KOWAL
Am Sonntag, dem 6. November, wählen Kärntens Bauern und Forstwirte ihre Interessensvertreter. Die drei Spitzenkandidaten der wahlwerbenden Gruppen im Bezirk Feldkirchen stellten sich in der WOCHE-Redaktion in Feldkirchen einer Diskussion. Dabei waren Siegfried Huber (Bauernbund), Peter Mitter (SPÖ) und Walter Winkler (Freiheitliche und Unabhängige Bauern).
WOCHE: Auf welchen umgesetzten Punkt Ihrer Fraktion in der vergangenen Legislaturperiode im Kammer-Parlament sind Sie stolz?
Siegfried Huber: Es ist gelungen, die meisten Beschlüsse einstimmig zu erreichen, sodass die Landwirtschaftskammer nach außen einen geschlossenen Eindruck macht.
Peter Mitter: Das nichtlandwirtschaftliche Einkommen wird nicht mehr bei Investitionsförderungen eingerechnet. Früher erhielten Nebenerwerbslandwirte keine Investitionsförderungen.
Walter Winkler: Durch unsere Mitwirkung konnten bei der Änderung des Tierschutzgesetzes die Förderung der Samenkosten und die Förderung der Vatertierhaltung durch die Gemeinde erhalten werden.
Jeder Bauernvertreter spricht davon, die Agrarbürokratie abzuspecken. Welchen konkreten Vorschlag haben Sie?
Siegfried Huber: Die Feststellung der Almfutterflächen kann vereinfacht werden. Pro GVE (Großvieheinheit), welche mindestens drei Monate auf der Almweide war, wird ein Hektar Futterfläche für den Heimbetrieb angerechnet.
Peter Mitter: Ausgleichszahlungen unter einer gewissen Höchstgrenze (5.000 Euro), sollten unkonventioneller behandelt werden. Bin für eine Sockelprämie, wenn eine Förderperiode sich nicht viel geändert hat.
Walter Winkler: Die Abgabe des jährlichen Mehrfachantrages sowie die jährliche Digitalisierung gehören abgeschafft. Sowie keine Maßnahmenänderung während der Förderperiode. Es soll ein Fünfjahresprogramm geben.
Die AMA-Richtlinien werden von Landwirten gerne als Schikanen ausgelegt. Was wäre Ihre erste Maßnahme, um dem entgegenzuwirken?
Siegfried Huber: Es gibt einzelne Maßnahmen z.B. in Zusammenhang mit Almflächenfeststellung sowie Mistlager auf der Alm, die nicht praxisbezogen bzw. nicht mehr erklärbar sind. Die zu ändern und anzupassen ist die erklärte Absicht des Bauernbundes.
Peter Mitter: AMA-Schikanen müssen aufhören. Wir fordern eine vereinfachte Antragstellung, geringeres Fehlerpotenzial, weniger Kontrollen.
Walter Winkler: Kostenlose Rechtsvertretung bei AMA-Sanktionen. Ein Landwirtschaftskammer-Mitarbeiter soll als Hilfestellung bei der AMA-Kontrolle als Unterstützung angeboten werden.
Was wäre Ihr erster Schritt, um zukünftigen Bauern einen Anreiz zu schaffen, um einen Hof weiter zu bewirtschaften?
Siegfried Huber: Die Bauernbundfraktion will dafür sorgen, dass die Ausbildungsmöglichkeiten verstärkt und finanziell abgesichert werden und Niederlassungsprämien usw. erhalten werden.
Peter Mitter: Bei den Jungbauern einen Anreiz mit besseren Investitionsförderungen zu schaffen. Die Jungbauernförderung mit einer geringeren Sozialversicherung muss geschaffen werden.
Walter Winkler: Eine Sozialversicherungsermäßigung für Jungbauern wäre notwendig. Und für die kostenlose zur Verfügungsstellung der Informationszeitung der „Kärntner Bauern“ sorgen.
Welche großen Wahlziele haben Sie für den Bezirk Feldkirchen?
Siegfried Huber: Wir wären schon mit einem kleinen Plus von zwei bis drei Prozent zufrieden.
Peter Mitter: Wir wollen die absolute Mehrheit des Bauernbundes brechen und Mandate dazugewinnen.
Walter Winkler: Wir wollen vor allem im Bezirk Feldkirchen Stimmen gewinnen und damit dazu beitragen die Absolute des Bauernbundes zu verhindern.
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