,Alle Rechtsmittel ausnützen!‘
Am 27. April tagt der Uni-Rat. Uni-Rektor Heinrich Mayr will bei einer Abberufung rechtlich kämpfen.
WOCHE: Wie bremst der Konflikt mit dem Unirat die Arbeit für die Universtität?
MAYR: Das Geschäft, das den Universitätsbetrieb betrifft, ist so gut wie nicht beeinträchtigt. Nur, dass manche Sachen länger dauern, weil die Angelegenheit im Rektorat sehr viel Zeit kostet.
Verzögern sich Projekte?
Die Weiterentwicklung der Sport- und Freizeit-Infrastruktur ist gebremst, obwohl wir die zweckgewidmeten Gelder der Stadt ja hätten. Ich hoffe, dass irgendwann die Einsicht einkehrt, dass auch das zu einer Campus-Universität gehört und gemacht wird.
Sie haben den Wunsch nach einer Aussprache geäußert. Sehen Sie eine Chance dafür?
Ich sehe keine Chance, obwohl das gesamte Rektorat dafür zur Verfügung stehen würde.
Wie kann die Zusammenarbeit weitergehen, wenn Sie nicht abberufen werden?
Es geht darum, dass man professionell zusammenarbeitet. Mir ist wichtig, dass die obersten vier Organe jene Aufgaben wahrnehmen, die ihnen per Gesetz zugeschrieben sind.
Wie weit planen Sie Ihre Tätigkeit voraus? Gibt es Termine nach dem 27. April?
Natürlich gibt es Termine. Die müssen dann halt von jemand anderem wahrgenommen werden. Ansonsten wird alles erledigt, was anliegt.
Mit welchen Gefühlen blicken Sie dem 27. April entgegen?
Ich habe da keine Gefühle. Es geht ja letztendlich um die Universität. Seit 21 Jahren habe ich hier Führungsverantwortung. Ich habe mir immer vorgestellt, was man aus der Universität machen kann. Ich habe vieles, einiges gemeinsam mit anderen erreicht und ich kann höchst zufrieden sein. Man muss sehen, was passiert, wenn es einmal nicht mehr so ist.
Das klingt nach Abschied.
Nein. Das werde ich dann machen, wenn es soweit ist. Ich würde gerne in dieser Richtung weiter gehen, weil alles, was ich bisher gemacht habe, der Universität nicht geschadet hat. Der Universitätsrat hat die Möglichkeit mich abzusetzen, wenn er entschlossen ist, wird er es tun – und ich werde das natürlich mit allen rechtlichen Mitteln bekämpfen.
Dass vier Fünftel des Senats hinter Ihnen stehen, freut?
Wenn man ein Haus – auch finanziell – saniert, kann man nicht jedermanns Wünsche erfüllen. Dass man bei einer geheimen Abstimmung eine so große Mehrheit hat, zeigt, dass der Senat der Auffassung ist, dass dieses Vorgehen nicht zu akzeptieren ist. Aber es ist eben nur eine Stellungnahme, die der Senat abgeben kann.
Werden Sie bei der Sitzung des Rates dabei sein?
Das unterliegt der Amtsverschwiegenheit. Ich kann sagen: Die Universitätsratssitzungen beginnen manchmal zu anderen Zeitpunkten, als das Rektorat dabei ist.
Zur Sache - Beiträge:
Studienbeiträge an der Klagenfurter Alpen-Adria-Universität werden mit kommendem Wintersemester wieder eingeführt.
Durch die Beitragszahlungen von Studierenden aus Dritt-Ländern und Langzeit-Studenten – die Höhe beträgt 363 Euro pro Semester – nimmt die Universität rund 850.000 Euro im Jahr ein.
Im derzeitigen Sommersemester verzeichnet des Budget der Universität Einbußen von rund 425.000 Euro.
Rektor Heinrich Mayr zu den Beiträgen: „Diese Summe können wir gerade noch kompensieren – mehr geht aber nicht.“
An der Universität konnte man die verlorene Summe etwa durch „verzögerte Nachbesetzungen“ von Professuren und Stellen von wissenschaftlichen Mitarbeitern einsparen.
Autoren: Uwe Sommersguter, Gerd Leitner
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