Die Landwirte als Unternehmer
LK-Präsident Mößler will die unternehmerische Kompetenz stärken.
Seit einem Jahr ist Johann Mößler Präsident der Kärntner Landwirtschaftskammer, vor einem halben Jahr wurde er von den Mitgliedern im Amt bestätigt. 2012 ist für die Kammer das Jahr, in dem die Bauern „betriebswirtschaftlich fitter“ und die Betriebe „noch mehr auf die Markterfordernisse“ ausgerichtet werden sollen. Unter dem Titel „Unternehmenskonzept 2020 Bauernhof“ soll den Kärntner Bauern mehr „Unternehmerkompetenz“ vermittelt werden: „Um darauf vorbereitet zu sein, was auf die Bauern nach 2014 – der neuen EU-Förderperiode – zukommt.“
Ein Jahr an der Spitze der Kammer hat Mößler gelehrt, schon beim Händeschütteln zu erkennen, ob einer Bauer ist: „Beim Händegeben spürt man, ob jemand arbeitet. Es ist ein Unterschied, ob man jemanden in der Stadt, der am Computer arbeitet, die Hand schüttelt oder einem am Land, der wirklich arbeitet: Bauern sind die Berufsgruppe, die für Arbeit stehen – jeden Tag.“
Sorgen macht sich Mößler, weil „immer weniger Bauern die Aufgabe, die Ernährungssicherheit sicherzustellen, wahrnehmen.“ Grund sei, dass viele Konsumenten nicht bereit seien, auf heimische Qualität zu achten – und diese auch zu bezahlen: „Die Gesellschaft hat das existenzielle Versorgungsthema hinter sich gelassen.“
Zugleich können sich die Bauern auch freuen – über „Exporte wie nie zuvor, zu brauchbaren Preisen. Auch der Holzmarkt hat angezogen. Aber das sind keine dauerhaften Veranstaltungen“, warnt Mößler.
Zur Landes-ÖVP sagt Mößler, Chef des Bauernbundes: „Ich hoffe nicht, dass der Josef Martinz irgendwem aufgesessen ist“ (Anm.: Martinz trat zurück, weil ihm mitgeteilt wurde, er werde angeklagt).
Dessen Nachfolger Achill Rumpold ist kein Landwirt. Mößler dazu: „Wenn der Agrarlandesrat ein Landwirt wäre – der Letzte war Robert Lutschounig – wäre das schön, aber eine Voraussetzung ist es nicht, um für den ländlichen Raum wirken zu können.“
Autor: Uwe Sommersguter
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