Diese Dirndlkleider sind halbe Afrikaner

- Jedes Dirndl ein Einzelstück (und wir meinen in diesem Fall auch die Kleidungsstücke!)
- Foto: Klaus Pribernig
- hochgeladen von Isabella Frießnegg
Stoffe aus Tansania, Verarbeitung in Kärnten: In Villach eröffnete der erste "Afrika Dirndl"-Shop.
VILLACH/OSSIACH (kofi). In der boomenden Branche der Trachten-Produzenten eine Marktlücke zu finden, ist schwer genug. Villacher scheinen dafür ein besonders Gespür zu haben, man denke an Thomas Rettls Karo-Linie und Daniel Derlers Pleamle-Kollektionen.
Afrika-Dirndl
Auch Martina Ressmann (34) aus Ossiach und Stefanie Kaiser (32) aus Villach könnte Ähnliches gelingen. Kürzlich eröffneten die beiden in der Köll-Passage am Villacher Hauptplatz eine sogenannte Pop-up-Boutique. Bis Mitte August wird man dort Dirndlkleider kaufen können, die einzigartig sind. Und das nicht nur, weil jedes Kleid ein Einzelstück ist. Stoffe und Muster stammen aus Tansania in Afrika.
Zusammengesetzt werden die Kleider dann von Stefanie Kaiser, einer gelernten Schneiderin, die Marke nennt sich folgerichtig „Afrika Dirndl“.
Erfolg bei Fashion Show
Auf die Idee, das Beste aus zwei Kontinenten zu einem Produkt zu fusionieren, kam Martina Ressmann vor zwei Jahren. Da war sie als Entwicklungshelferin in Tansania tätig. „Ich habe in jener Zeit so wunderbare Baumwollstoffe und Muster kennengelernt, dass mir klar war: Daraus kann man etwas Einzigartiges machen.“ Die Damen gründeten eine Firma, fertigten rund um die Uhr Kleider und nahmen 2014 an der „Africa Fashion Show“ teil.
Der Erfolg? „Überwältigend“, erinnert sich Ressmann: „Wir erhielten Standing Ovations.“ Via Facebook wuchs in der Folge der Bekanntheitsgrad der Marke kontinuierlich, mittlerweile können sich die Jungunternehmerinnen vor Anfragen kaum noch retten.
Karitativer Aspekt
Im Villacher Shop (den es nur bis Mitte August geben wird), werden Dirndln, Unterröcke und Stolas sowie Herren-Gilets angeboten.
"Wer kauft, ist karitativ tätig, denn einen Teil der Einnahmen spenden wir für ein Ausbildungsprogramm in Tansania", so Ressmann und Kaiser, das „Art against Poverty“, also „Kunst gegen Armut“ heißt. Die beiden kreativen Frauen sehen darin eine Möglichkeit sich für jenes Potenzial, das aus Afrika gekommen ist, zu bedanken. "Immerhin habe ich erst dort diese wunderbaren Stoffe und Muster gesehen und dann die Inspiration bekommen", so Martina Ressmann. "Es ist nur recht und billig, wenn etwas davon auch wieder dorthin zurückfließt."


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