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Für Winzer Gerhard Köck sind Trauben mehr als Rohstoff für Wein
Weinbauer ist für Gerhard Köck nicht nur Beruf, sondern Berufung. Unter diesem Motto sieht er in der Traube mehr als nur einen Rohstoff für guten Wein.
POLLENITZ. Als hervorragender Winzer hat sich Gerhard Köck schon lange einen Namen – nicht nur unter Weinkennern – gemacht. Aber da er immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen ist, hat er begonnen sich intensiver mit Produkten, deren Rohstoff ebenfalls die Traube ist, zu beschäftigen.
"Wein & mehr"
"Das Motto heißt Wein und mehr", sagt der Winzer. Schon seit Jahren wird auf diese Weise aus dem Trester sein Weinbrand hergestellt. Dazu gesellt sich jetzt – als saurer Geselle – der Essig. "Wir haben im Vorjahr schon die erste Partie hergestellt", sagt Köck. "Gemeinsam mit seiner Partnerin Christiane und einem Essigproduzenten wurde lange getüftelt, ehe das Resultat den Erwartungen entsprach und die ersten Flaschen abgefüllt werden konnten."
Jetzt kann er den ersten Weinessig im Bezirk Feldkirchen sowie als Spezialprodukt einen Roesler Balsamessig anbieten. "Ausgangsprodukt für einen guten Weinessig ist ein qualitativ hochwertiger Tresterwein. Je besser das Ausgangsprodukt ist, desto höher ist dann die Qualität des Weinessigs. Der fertige Essig muss einen Säuregehalt von 6 Prozent haben."
Bei der Alpen-Adria-Verkostung und der Kärntner Landesbewertung 2020 erhielten die Winzer von der Pollenitzen für ihren Roesler Weinessig die Silbermedaille. "Die Teilnahme an der Prämierung haben wir als eine Art Qualitätsnachweis für unser neues Produkt gesehen", so Köck. Diese Vorgehensweise kennt der Winzer auch aus dem Weinbau, wo er seit Jahren Auszeichnungen für seine Weine erhält. "Das bestätigt uns immer wieder, dass wir mit unseren Produkten auf dem richtigen Weg sind."
Zukunftsprojekt
Das Motto Wein und mehr hat auch seine Lebensgefährtin Christiane auf neue Ideen gebracht. Da sie die wertvollen Inhaltsstoffe der Traubenkerne kennt, begann sie nach Möglichkeiten zu suchen diese zu schmackhaften Lebensmitteln zu verarbeiten. Fündig wurde sie in Kötschach in der Bäckerei Matitz. "In der eigenen Mühle werden die Traubenkerne zu Mehl vermahlen. Im Anschluss werden in der Backstube daraus Traubenkern-Kräcker oder Kekse hergestellt", verrät die Winzerin. "Eine absolut gesunde und wertvolle Knabber-Alternative." Erhältlich sind die Produkte direkt bei Gerhard Köck, in den Lagerhäusern von Feldkirchen westwärts und in ausgesuchten Greißlereien.
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Zur Sache
Traubenkerne sind besonders reich an oligomeren Procyanidinen, kurz OPC, einem natürlichen Pflanzenstoff, dem eine stark antioxidative, entzündungshemmende, gefäßschützende und regenerative Wirkung zugeschrieben wird. Die zu den Flavonoiden zählende Substanz verbessert unter anderem die Durchblutung und senkt den Blutdruck. Durch seine venenstärkenden Eigenschaften kann OPC zudem dabei helfen, Venenleiden auf natürliche Weise vorzubeugen und bereits bestehende Beschwerden lindern. Den positiven Einfluss der Vitamine A, C und E auf unseren Körper soll das starke Antioxidans zusätzlich verstärken.
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