Gegen Barrieren und Hindernisse
Gegen Barrieren bei der Zusammenarbeit über die Grenzen tritt ein neues Netzwerk der FH auf.
Die gute Nachricht zuerst: „Unternehmer aus Kärnten, Slowenien und Oberitalien sehen die Chancen in grenzüberschreitenden Kooperationen“, lässt FH-Professor Benedikt Speer wissen. Die schlechte: „In allen drei Regionen macht man sich Sorgen, dass Hindernisse im Weg liegen.“ So lautet das Fazit einer aktuellen Studie – durchgeführt vom Isma-Forschungszentrum der Fachhochschule Kärnten.
Speer möchte diesem Umstand nun Abhilfe schaffen. Deshalb initiierte er die Gründung des „Cross-Border-Networks“, einem grenzüberschreitenden Netzwerk also, das die Barrieren in der Zusammenarbeit ausfindig machen und in der Folge auch beseitigen will.
Der Grund liegt auf der Hand: „Kärnten wird allein nicht überleben können“, ist Speer überzeugt. Das Land sei darauf angewiesen, sich in einem größeren Zusammenhang zu positionieren. Deshalb sind Institutionen in allen drei Ländern Mitglieder im Netzwerk (siehe unten).
Kritik: Unterstützung fehlt!
„Viele Unternehmer vermissen die Unterstützung von Institutionen“, zitiert Speer aus der Studie, deren detaillierte Ergebnisse im Juni veröffentlicht werden sollen. Ursachen und Gründe dafür gilt es nun in „vertiefenden Untersuchungen“ zu finden. „Wir wollen herausfinden, auf welche Hemmnisse Firmen stoßen und diese auch analysieren“, so Speer.
Klar ist nämlich: „Will ein Unternehmen im Ausland Fuß fassen, ist es mit anderer Rechtslage und oft auch anderer Kultur in der Verwaltung konfrontiert.“ Damit verbundene Probleme will das Netzwerk beseitigen. „Deshalb sind Ansprechpartner aus den jeweils anderen Ländern wichtig“, so Speer. „Sie können ihr Wissen einbringen, den anderen zur Verfügung stellen.“
Auch will man sich vorhandene Strukturen in den drei Ländern ansehen. Ein entsprechendes Projekt ist bereits angelaufen und wird in zwei Jahren abgeschlossen sein. Speer: „Wir vergleichen Dienstleistungen der Kommunen in Italien und Kärnten.“ Diese werden auf Effektivität und Effizienz überprüft und vergleichbar gemacht. Eine weitere Untersuchung – der Vergleich mit Slowenien – soll folgen.
Speer: „Vor dem Hintergrund der Finanzknappheit ist es wichtig zu wissen, wie viel kommunale Dienstleistungen kosten und was sie bringen.“ Das klare Ziel: „Wir wollen Verwaltung und Unternehmen näher zusammenbringen.“
Als weiteren Schritt planen die Verantwortlichen sich mit den bereits bestehenden Euro-Instituten zu vernetzen. „Sie verfügen über eine Palette an Wissen, das für uns nützlich sein kann“, so Speer.
Netzwerk:
Der Cross-Border-Network will Potenziale und Hindernisse grenzüberschreitender Zusammenarbeit erforschen und Lösungen finden.
Die Mitglieder: Fachhochschule Kärnten, Universität Laibach und Forser-Institut in Italien.
Unterstützt wird das Netzwerk in Kärnten von der Landesregierung und der Wirtschaftskammer.
www.cross-border-network.net
Autor: Gerd Leitner
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