Lebensmittel
Küche Waiern setzt auf Regionalität und Transparenz
Die Diakonie de La Tour sichert sich für eine der größten Küchen Kärntens Zertifizierung "Gut zu wissen".
WAIERN. Mit täglich 4.500 Menüs ist die Küche:Waiern der Diakonie de La Tour eine der größten Küchen im Bereich Gemeinschaftsverpflegung in Kärnten. Beliefert werden nicht nur Einrichtungen der Diakonie de La Tour – Diakonie Klinik Waiern, Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, Wohn- & Pflegeeinrichtungen für Menschen im Alter – sondern auch Einrichtungen von AVS, Lebenshilfe, Caritas und Hilfswerk.
Bekenntnis zur Region
Bei der nun verpflichtenden Herkunftsbezeichnung von Lebensmitteln geht die Küche:Waiern der Diakonie de La Tour einen Schritt weiter und lässt sich nach dem "Gut zu wissen"-Siegel der Landwirtschaftskammer zertifizieren. "Ein Kernpunkt unserer Verpflegungsphilosophie war und ist das Bekenntnis zur Regionalität. Die Zertifizierung ist ein weiterer Mosaikstein unserer Bemühungen, Qualität, Regionalität, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit zum Nutzen unserer Kunden in Einklang zu bringen“, erklärt der Rektor der Diakonie de La Tour, Hubert Stotter. "Es ist für die Kunden gut zu wissen, dass fast alle Lebensmittel, die wir zum Kochen verwenden, aus Kärnten und Österreich kommen. Das schafft Transparenz und Vertrauen." Walter Pansi, Wirtschaftsvorstand der Diakonie de La Tour, sieht in der Initiative der Landwirtschaftskammer Ansporn, noch regionaler zu werden. Küchenleiter Michael Triebel beschreibt die Philosophie der Küche:Waiern folgendermaßen: "Wir sind Köche, keine Sackerl-Aufreißer. Wir haben einen Feinkostladen vor der Haustür. Eier, Heumilchprodukte, Topfen, Kartoffeln – vieles kommt aus der Region. Unsere Kärntnernudel etwa ist eine reine Kärntnerin."
Von Regionalität profitieren
Signalwirkung sieht Agrarreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber in der Herkunftskennzeichnung nach "Gut zu wissen" bei der Diakonie de La Tour. "In der Bevölkerung ist das Bewusstsein für heimische Produkte und Regionalität kontinuierlich gestiegen. Das sollte sich auf Speisekarten von Kantinen und Gastronomie widerspiegeln", so Gruber. "Jeder Betrieb, der sich zur Herkunftskennzeichnung bekennt, leistet einen Beitrag zu mehr Transparenz für Kunden und mehr Wertschätzung für heimische Produzenten." Anlässlich der Zertifikatsübergabe zeigt sich Landwirtschaftskammer-Präsident Siegfried Huber erfreut. "Ich bedanke mich bei den Verantwortlichen der Diakonie de La Tour. Mit der Zertifizierung nach ‚Gut zu wissen‘ zeigt die Diakonie, dass transparente Herkunftskennzeichnung unbürokratisch machbar ist“. Ziel der Landwirtschaftskammer ist es die Verwendung heimischer Lebensmittel in Großküchen auszubauen. "Kärnten importiert jährlich Milch, Fleisch und Eier im Wert von rund 130 Millionen Euro. Vieles landet auf den Tellern der Gemeinschaftsverpflegungs-Einrichtungen. Diese Importe haben oft tausende Transportkilometer auf dem Buckel. In Zeiten des Klimawandels ein Wahnsinn“, zeigt der LK-Präsident auf.
Wertschöpfung durch regionalen Einkauf
Wie eine Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts belegt, hätte vermehrter Einsatz heimischer Lebensmittel positive Auswirkungen auf den Kärntner Wirtschaftsstandort: "Jedes zusätzliche Prozent an heimischen Lebensmitteln bringt der Wirtschaft acht Millionen Euro an Wertschöpfung. Vom heimischen Einkauf profitieren Konsumenten, die regionale Wirtschaft und das Klima."
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Mit "Gut zu wissen“ werden gesetzliche Voraussetzungen erfüllt. In Kärnten sind über 4,5 Millionen Essensportionen "Gut zu wissen"-zertifiziert. Die Teilnahme am System ist kostenlos. Kosten fallen für externe Zertifizierung durch eine unabhängige Kontrollstelle an.
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