„Man wird viel von uns hören!“

Infineon- Austria- Vorstand Monika Kircher- Kohl: „Villach ist zu mehr als 100 Prozent ausgelastet“ | Foto: Infineon
  • Infineon- Austria- Vorstand Monika Kircher- Kohl: „Villach ist zu mehr als 100 Prozent ausgelastet“
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Das Villacher Halbleiter- Unternehmen Infineon war von der Krise schwer betroffen. Österreich-Vorstand Monika Kircher-Kohl brachte den Konzern – das Headquarter sitzt in München – wieder in die Gewinnzone. Im WOCHE-Gespräch gewährt sie einen Ausblick auf das Jahr 2011.

WOCHE: Am Standort Villach investiert Infineon hundert Millionen Euro – wofür konkret?
Monika Kircher-Kohl: Wir freuen uns sehr, dass wir durch das gute Marktumfeld und die positive Finanzierungssituation den Kundenwünschen nachkommen können. Wir werden die Kapazität dort, wo es Sinn macht, etwas ausweiten. Wir werden noch stärker in Innovationsthemen investieren. Das größte Thema ist die Pilotlinie für „300 mm Power“. Das ist keine neue Fabrikshalle. Es geht darum, in bestehenden Reinräumen die Fläche optimal zu nutzen. Wir brauchen zusätzliche Labore und wir errichten ein neues Forschungsgebäude.

Seit Oktober 2009 bauen Sie bereits wieder Mitarbeiter auf.
Wir durften als eine der ersten die Krise für unsere Branche für beendet erklären. Wir haben neue Mitarbeiter an Bord genommen, bei Infineon selbst sollen es im heurigen Geschäftsjahr 200 werden. Wo es um vorübergehende Kapazitäten geht, arbeiten wir auch mit Zeitarbeitnehmern, da haben wir wieder 350 aufgebaut.

Wie entwickelt sich der Standort Klagenfurt?
Klagenfurt ist innerhalb der Infineon-IT der wichtigste Standort neben München, mitarbeitermäßig schon stärker als München. Er ist verantwortlich für die IT-Stabilität der Produktions- und Forschungsstandorte der Infineon weltweit.

17 Milliarden Chips werden in Villach insbesondere im Bereich der Automobil- und Industrieelektronik erzeugt. Wohin werden diese exportiert?
Von dem Geschäft, das wir verantworten, machen wir über zwei Drittel der Umsätze in Asien. Deswegen ist es besonders wichtig, das Geschäft in China zu verstehen und auf das richtige Pferd zu setzen.

Sie sind daher oft in China?
Ja, Infineon ist überzeugt, dass wir die besten Produkte für China haben – so wird dort etwa das Thema erneuerbare Energie gepusht. Wir möchten nicht nur mit bestehenden Kunden mitwandern, sondern auch den lokalen Markt besser bedienen können. Und das ist absolut mit Erfolg gekrönt – da hat auch die Expo sehr geholfen; wir konnten die Verbindungen enorm verstärken.

Infineon hat im abgelaufenen Jahr erstmals seit Jahren Gewinn gemacht. Was bedeutet das fürs Unternehmen?
Das bedeutet, dass wir endlich ein normales börsennotiertes Unternehmen werden. Die Bereiche, die wir jetzt weiterführen und konsequent ausbauen werden, waren auch in der Vergangenheit immer profitable Bereiche – Auto, Industrie, Sicherheit. Es gibt keinen Grund, dass wir nicht auch in Zukunft profitabel sein werden.

Was erwarten Sie für 2011?
Wir haben jetzt einen Rückstau an Kundenaufträgen, weil wir einfach nicht genug Rohscheiben und das Equipment hereinbekommen. Daher gehen wir davon aus, dass 2011 positiv laufen wird. Der Konzern hat eine 10-prozentige Steigerung für 2011 prognostiziert.

Die Fabrik in Villach ist zu 100 Prozent ausgelastet?
Die Kapazität ist zu mehr als hundert Prozent ausgelastet. Neben der vollen Fabrik, die wir mit Nuller-Fehler-Qualität führen müssen, und Kunden, die sehr ungeduldig auf ihre Lieferung warten, treiben wir sehr viele Innovationsthemen – etwa neue Materialien – voran.

Die Villacher Infineon-Fabrik brach in der Wirtschaftskrise in der Auslastung auf 30 Prozent ein …
Der Halbleitermarkt schwankt extrem. Es ging darum, den Glauben der Mitarbeiter an eine gute Zukunft zu erhalten. Die Krise haben wir intelligent gemeistert, haben gute Leute halten können, Marktanteile dazugewinnen und großartige neue Innovationsthemen entwickeln. Man wird noch viel vom Standort Villach bei neuen Produkten hören – in Sachen Solarenergie, Elektromobilität oder neue Sensortechnologie.

Haben Sie in der Krise schlecht geschlafen?
Es war extrem belastend. Es waren mehrere Baustellen gleichzeitig zu bedienen – aber wir hatten vor der Krise eine Strategie, an die ich geglaubt habe. Es ist gelungen, diese den Kunden und der Mannschaft zu kommunizieren und sie umzusetzen.

Schadet das Image Kärntens dem Geschäft?
Die Kärntner Themen haben uns als Industrie nicht geholfen und wenn man sein Headquarter in München hat, wurde dadurch das Leben nicht gerade erleichtert. Lieber ist uns ein Standort, der positiv proaktiv die Themen unterstützen kann und wo man sich nicht verteidigen muss.

Was wünschen Sie sich für den Wirtschaftsstandort Kärnten?
Wir wünschen uns eine internationale Schule – für ausländische Kollegen, aber auch Österreicher, die ihren Kindern eine mehrsprachige Schule gönnen würden. Der Impuls dafür geht vom Verein Carinthian International Club aus – wir haben hier bereits 19 Mitgliedsfirmen, ich bin die Obfrau des Vereins.

Interview von: Uwe Sommersguter

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