Schuldenberg stieg auf 259 Mio. an
2012 gab es um 4,5 Prozent mehr Unternehmensinsolvenzen als im Jahr davor.
Mit 417 Unternehmensinsolvenzen geht das Jahr 2012 in Kärnten laut KSV1870 zu Ende (aktuelle Zahlen bis 31. Dezember hochgerechnet). Das sind 18 Fälle mehr (plus 4,5 Prozent) als 2011 und damit liegt Kärnten über dem Österreich-Schnitt von plus 2,4 Prozent. Die Steigerung bedeutet den dritten Platz in der Reihung der Bundesländer hinter dem Burgenland und Salzburg.
Traurige Begleiterscheinung: Die von den Insolvenzen betroffenen Arbeitsplätze haben sich von 1.871 um mehr als sieben Prozent auf 1.732 verringert. Der Schuldenberg der insolventen Betriebe stieg von 215 auf 259 Millionen Euro an (plus 20,5 Prozent), denn es gab sehr große Fälle wie jene der Alpos Handelsgesellschaft m.b.H. mit 51 Mio. Euro Schulden. Am schlimmsten betroffen war heuer das Gastgewerbe.
Weitere Zunahme 2013
Die Zahl der Privatkonkurse hat 2012 abgenommen (um 43 Fälle oder sechs Prozent) - 714 wurden eröffnet. Und auch die Schulden sind um fast 13 Prozent auf 83 Millionen Euro gesunken. KSV-Leiterin Barbara Wiesler-Hofer: "Die Gründe für die Verschuldung sind vielfältig: Oft waren es Konsumschulden, nicht selten Wohnraumkredite. Bei einem Drittel aller Schuldner waren es unternehmerisch entstandene Schulden aus einer früheren selbständigen Tätigkeit." Daher gibt es auch unterschiedliche Gründe für die Zahlungsunfähigkeit. Frühere Unternehmer haften für die Schulden ihres insolventen Unternehmens. Bei "echten" Privaten gibt es oft Fälle von Arbeitslosigkeit, Krankheit oder familiären Belastungen wie Scheidung.
Da sich die Wirtschaft nur schwach entwickeln wird, rechnet Wiesler-Hofer mit einem weiteren Anstieg der Unternehmensinsolvenzen 2013.
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