Jungunternehmerin

Wermut: Bitterer Nachgeschmack bringt Süße ins Leben

Die 26-jährige Veronika Dörfler stellt Wermut und Tonics her. Die Kräuter wachsen in Mamas Garten.

POWIRTSCHACH (fri). Warum nicht selbst Getränke herstellen, die man gerne trinkt, die einem schmecken? Das dachte sich Veronika Dörfler und da die 26-Jährige nicht lange fackelt, sondern lieber Nägel mit Köpfen macht, ging es ans Probieren.

Erfahrungen eingebaut

"Ich habe einige Jahre in der Gastronomie gearbeitet und dort Inspirationen gesammelt", sagt Dörfler, die nun Angewandte Kulturwissenschaften studiert. "Aperitifs und Getränke mit einem leicht bitteren Nachgeschmack haben mein Interesse geweckt. Ich habe begonnen zu recherchieren und dann zu probieren. Anfangs war es nicht so leicht, die perfekte Mischung zu finden und Familie und Freunde mussten als Versuchskaninchen herhalten." 

Richtiges Mengenverhältnis

Aber wie man so sagt, Übung macht den Meister und das war auch bei der Studentin so. "Gerade der Wermut ist ein ganz spezielles Kraut, dem auch viele positive Wirkungen auf den Menschen zugesprochen werden. Bei uns am Gut Großhard wächst er in Mamas Kräutergarten. Bei der Dosierung muss man extrem vorsichtig sein, da die Pflanze viele Bitterstoffe enthält und darum muss das Mischverhältnis passen."

Gewürze zur Abrundung

Für ihren Wermut stellt Dörfler zuerst einen Wermut-Auszug her. Dem werden Gewürze beigefügt und dann wird das Getränk mit Weißwein vermischt. "Man kann den Wermut pur trinken oder mit Soda mischen. Das ist dann eine Frage des individuellen Geschmacks." Es gibt aber noch andere Getränke mit leichter Bitternote, mit denen die Studentin punkten kann. "Ich mache auch ein Tonic. Die Zutaten sind neben Chinarinde, Piment und Gewürzen der Saft und die Schale von Zitrusfrüchten, Zitronengras, Sternanis und wer es besonders exquisit haben möchte, Lavendelblüten."
Abgefüllt werden die Getränke dann am Hof in Flaschen. Was noch fehlt? Ein passendes Etikett. Und auch hier wird die Studentin in der Familie fündig. "Gemeinsam mit meiner Schwester habe ich die Etiketten entworfen."

Das Kraut tut dem Magen gut

Die im Volksmund für den Wermut verwendeten Namen wie Heilbitter, Magenkraut und Wurmkraut zeigen deutlich, welche Wirkungen dieser Pflanze in der Volksmedizin zugeschrieben wurden.
Die Anwendungsgebiete dieser Heilpflanze erstrecken sich nach wissenschaftlichen Untersuchungen auf Probleme im Magen/Darm und im Bereich der Gallenwege. Bei Appetitlosigkeit sind sowohl Teezubereitungen als auch Tinkturen bewährte Arzneimittel, die durch Kombination mit anderen reinen oder aromatischen Bitterstoffpflanzen ergänzt werden können.
Quelle: Heilpflanzenwissen

Zur Sache

Erhältlich sind die Getränke im Café SommerZeit (Feldkirchen), im Gasthaus Wispelhof (Klagenfurt) und bei Veronika Dörfler: Tel. 0650/ 90 66 206, doerfler.veronika@gmail.com