"Bis zum Blues war's ein sehr weiter Weg!"

Die gebürtige Feldkirchnerin Claudia Gangl kommt mit den "Viennese Ladies" zu einem Konzert in den Stadtsaal Feldkirchen | Foto: KK
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  • Die gebürtige Feldkirchnerin Claudia Gangl kommt mit den "Viennese Ladies" zu einem Konzert in den Stadtsaal Feldkirchen
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FELDKIRCHEN/WIEN (fri). Sie sind in Feldkirchen aufgewachsen. Wollten Sie immer schon Musikerin werden?
Claudia Gangl: Ich habe mit ca. 13 Jahren ein Konzert in der Feldkirchner Mehrzweckhalle von Dieter Kaufmann und Gunda König gehört und gesehen und war begeistert davon, hab mich auch ein bissl gefürchtet, da es ab und zu total laut war. Aber ab diesem Zeitpunkt war ich von Musik infiziert und mit ca.17 Jahren sah ich dann ein Konzert von Peter Legats Band Femur und ab dem Zeitpunkt war es klar.

War es schwer in der Musikbranche Fuß zu fassen? Muss man dafür die „richtigen“ Leute kennen?
In den 80er-Jahren war es gar nicht schwer Fuß zu fassen, da die Veranstalter wie das Publikum total offen waren und man ist mit offenen Armen empfangen worden, wenn man sich mit Haut und Haaren der Musik verschrieben hat.
Auch waren wir ununterbrochen auf Tournee, da jede noch so kleine Gemeinde von Vorarlberg bis zum Burgenland einen gut funktionierenden Verein hatte und viele Veranstaltungen machten. In den 90er-Jahren hatte ich auch viele Auslandsengagements von Kiew bis New York.

Wer oder was hat Sie geprägt?
Sicherlich vorerst meine Mutter, die eine hervorragende Kärntnerlied-Sängerin war. Sie hatte aber als Pädagogin in der Schule und einem Haushalt mit fünf Kindern und bis zu zehn Personen (Oma, Tante, Onkel) nicht wirklich die Zeit, mir das beizubringen. Aber nach wie vor bin ich von vielen Kärntner Liedern begeistert, vor allem von der traurigen und zugleich herzerwärmenden Melodieführung.

In welchem Metier sind Sie zu Hause und wie hat sich das im Laufe der Zeit verändert?
Ich würde sagen, es war ein weiter Weg, bis ich beim Blues gelandet bin, keine Ahnung, ob das der Weisheit letzter Schluss ist. Zurzeit beschäftige im mich jedenfalls mit dem Oeuvre von Etta James. Mit dem Programm werden wir ja auch in Feldkirchen auftreten. Das heißt aber nicht, dass ich nicht permanent mit Eigenkompositionen beschäftigt bin, die zurzeit einen Singer-Songwriter Touch haben.

Was wollen Sie mit Ihrer Musik bewirken und wen wollen Sie ansprechen?

Den Glauben daran, mit der Musik etwas verändern zu können, den habe ich schon aufgegeben. Aber indem man sich selbst entwickelt und verändert, verändert man zumindest sein eigenes Umfeld – hoffentlich zum Besseren.
Beobachten Sie die Musikszene in Feldkirchen? Oder in Kärnten?
Ich bekomme ein bissl was mit, denn die Kinder von manchen Freunden sind äußerst begabt, wie z.B. die Söhne von Walter Scheiber (Kreuzwirt in St. Ulrich) und natürlich die Sarah Hatzel Neumaier, die Tochter von Charlie Hatzel, der schon in meiner Jugend in der Garage vom Wirt (Hammer) in der Bahnhofstraße E-Gitarre spielte und auch in der Kirche. Sarah hat eine wunderschöne Stimme und ist sehr musikalisch.

Wie ist es für Sie wieder in Feldkirchen aufzutreten?

Aufregend, da ich hoffe, dass ich doch viele Gesichter kennen werde. Die meisten haben wahrscheinlich noch nie ein Konzert von mir gesehen und da möchte ich natürlich besonders gut sein.

Was würden Sie Menschen, die eine Musikerlaufbahn einschlagen wollen, raten?
Die Erstmotivation bei jungen Leuten ist meist, dass sie berühmt werden wollen. Ist total ok, aber jeder Erfolg und ist er noch so klein, kommt, weil man jeden Tag versucht, sich zu verbessern und seinen eigenen "Ton" und Linie zu finden und das hört auch nicht irgendwann auf.

Gibt es Vorbilder?

Viele. Ich starte mal mit Künstlern, die mich in der Jugend erreicht haben, das waren vor allem James Taylor, Carol King, Cat Stevens, später dann Janis Joplin, Joni Mitchel, Sting etc. Auch sehr viele Jazzmusiker haben mich erreicht und begleiten mich stets, wie Miles Davis oder auch der österreichische Joe Zawinul. Und vor ein paar Jahren entdeckte ich dann die Ikone des Blues: Etta James, in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, aber schon als Kind in der Kirche den Gospel und den Blues mit dem Löffel "gefressen".

Was bedeutet Musik für Sie persönlich?

Energie, Tatendrang, Liebe, Schmerz, Versagensangst, Euphorie.

Ist ein Leben ohne Musik vorstellbar?
Öfters versucht, nie gelungen.

Konzert: 18. Jänner, Stadtsaal Feldkirchen. Viennese Ladies und Sarah Hatzel Neumaier mit Band Tabacco Road Bluesband. Am Schluss könnte es ein gemeinsames Lied geben.

Zur Person

Alter: über 50
Volksschule, Hauptschule, zwei Jahre Handelsschule in Feldkirchen. Studium am Wiener Konservatorium Gesang, Nebenfach Komposition.

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