Zugsunglück jährte sich zum 60. Mal

Ein Trümmerfeld: die beiden Loks prallten ungebremst aufeinander | Foto: KK
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  • Ein Trümmerfeld: die beiden Loks prallten ungebremst aufeinander
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ST. MARTIN-SITTICH (fri). Vor etwas mehr als 60 Jahren ereignete sich an einem Sonntagnachmittag ein Zugsunglück auf der Strecke zwischen Feldkirchen und St. Veit. Oskar Telsnig war damals sechs Jahre alt und Fahrgast im Zug. Er erinnert sich:
"Es war ein Sonntag im September. Ich fuhr mit meinem Vater mit dem Zug nach St. Veit zum Wiesenmarkt. Am nächsten Tag sollte mein erster Schultag sein und mein Vater kaufte mir dafür ein paar Schuhe. Außerdem gab es Kokokbusserln und türkischen Honig.

Rückfahrt angetreten

Gemeinsam mit vielen anderen Fahrgästen traten wir am Nachmittag die Rückfahrt nach Feldkirchen an. Die meisten Menschen benutzten damals öffentliche Verkehrsmittel. Kaum jemand hatte ein Auto und Feldkirchen und St. Veit wurden durch eine Schotterstraße miteinander verbunden. Zwischen Mautbrücken und St. Martin-Sittich geschah es. Es gab einen unglaublichen Knall und Personen, Gegenstände und Wagonteile flogen durch die Luft. Der Personenzug war mit einem entgegenkommenden Güterzug kollidiert. Dieser hätte am Bahnhof St. Martin-Sittich vom Weichensteller angehalten werden sollen. Dieser war allerdings so angetrunken, dass er den Zug einfach passieren ließ. Dies führt, wie später auch in den Fernseh-Nachrichten gesendet wurde, zu einem der größten Zugsunglücke in Österreich nach dem 2. Weltkrieg.

Menschen schrieen

Noch heute erinnere ich mich, wie ich dasaß. Eingeklemmt zwischen Zugswrackteilen auf meinem Sitz. Überall lagen Holzteile, denn die Zugswagons waren alle aus Holz gebaut. Es dauerte Stunden, bis wir befreit wurden, denn in Feldkirchen gab es zu dieser Zeit nur ein Feuerwehrauto und das dauerte seine Zeit, bis es am Einsatzort war. Rings um mich schrieen die eingeklemmten und verletzten Menschen. Von überall her kamen Leute, die durch den Lärm und den austretenden Dampf aus das Unglück aufmerksam geworden waren, angerannt. Sie begannen zu helfen, wo noch zu helfen war.

"Stand ohne Schuhe da"

Mein Vater und ich wurden schließlich ins Krankenhaus nach Waiern gebracht. Meine neuen Schuhe waren natürlich nicht mehr zu finden, aber ich musste am nächsten Tag auch nicht in die Schule. Die begann für mich erst einige Wochen später, nachdem ich wieder genesen war. Das Zugsunglück forderte damals zehn Todesopfer und viele Schwerverletzte. Ich erinnere mich noch gut an die Worte meines Vaters, der im 2. Weltkrieg in Stalingrad gewesen war: So mein Sohn, hatte er gesagt, hat es in Stalingrad nach dem Einschlag der Granaten ausgesehen. Seither begleitet mich dieses Unglück und ich weiß, dass ich sehr viel Glück hatte."

Video Film Archiv Austria: http://bit.ly/1P5Nnji

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