"Kind, du endest noch im Zirkus!"

- Zirkus Roncalli-Direktor Bernhard Paul mit den beiden Artistinnen Vivien (links – sie ist eine Tochter von Bernhard Paul) und Clio.
- hochgeladen von Stefanie Schenker
Manchmal haben Mütter eben Recht: „Du wirst beim Zirkus enden oder unter der Brücke – das hat meine Mutter als Kind zu mir gesagt und da bin ich jetzt: beim Zirkus“, erzählt Bernhard Paul. Der gebürtige Niederösterreicher ist als Direktor des Circus Roncalli seit 35 Jahren auf Reisen. Heuer wird Jubiläum gefeiert und erstmals gastiert das Spektakel mit rund 80 Artisten auch in der Mozartstadt Salzburg – vom 23. Juli bis 14. August. „Wenn ich nach Salzburg komme, dann muss ich immer an meine Tante Elsa denken, bei der ich als Kind manchmal die Ferien verbringen durfte. Und an die Schwedenbomben, die ich mir damals einzeln im Sackerl gekauft habe. Die hatten einen goldenen Einser in Form einer 1-Schilling-Münze drauf – den habe ich immer runtergekletzelt, denn das war mein erstes Spielgeld“, lächelt der „studierte Zirkusdirektor“, wie er es selbst nennt. Denn bevor er den Circus Roncalli gegründet hat, studierte er Hoch- und Tiefbau, war Grafiker, Werber und als Artdirector sogar im Journalismus tätig. „Da habe ich alles gelernt, was man braucht, um einen Zirkus erfolgreich zu führen.“ Statt auf Masse setzte er auf Qualität und sparte auch nicht bei der Beleuchtungs- oder Kostümtechnik. „Beim Zirkus muss man das Geld beim Fenster hinausschmeißen, damit es bei der Tür wieder hereinkommt“, verrät der 64-Jährige. Er habe den Zirkus seiner Kindheitserinnerungen – die rückblickend eher idealisierend als realistisch waren – wiederbelebt und damit neu erschaffen. „Wir sind das Hawelka, nicht Starbucks“, bringt Bernhard Paul es auf den Punkt.




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