Engagement der Bürger
Solidarische "Plattform Neumarkt für Menschen" macht weiter
NEUMARKT. Nun wird in Neumarkt eines der letzten Flüchtlingsquartiere, die im Rahmen der großen Migrationsströme im Herbst 2015 eingerichtet worden sind, geschlossen. Während der Flüchtlingskrise ist neben natürlichen Ressentiments und berechtigten Ängsten in der Stadtgemeinde auch eine Welle der Hilfsbereitschaft entstanden. “Ohne diese immense Solidarität und das Engagement zahlreicher Bürger, die sich in der "Plattform Neumarkt für Menschen" zusammengeschlossen haben, hätten wir all das kaum bewältigen können”, meint Bürgermeister Adi Rieger. Die Vereinigung wird auch in Zukunft Menschen mit Migrationshintergrund unterstützen.
Flüchtlingen und Gemeinde helfen
“Ziel der Plattform war es, für den damals überforderten Staat einzuspringen und das Thema Flüchtlingsbetreuung als Unterstützung für die Gemeinde Neumarkt zu organisieren”, sagt Plattform-Sprecher Siegfried Uebelhör. Die Organisation vermittelte den Flüchtlingen Menschlichkeit, Hilfe und Toleranz und hielt die Belastung durch Flüchtlinge für die Stadtgemeinde möglichst klein.
8.800 freiwillige Stunden
In den letzten vier Jahren hat die Plattform rund 8.800 freiwillige und ehrenamtliche Stunden an Betreuungsarbeit geleistet. Deutschkurse, Alltagsbewältigung, Freizeitbetreuung, ein Begegnungscafé und vieles mehr wurde für die Schutzsuchenden organisiert. Die Menschen wurden aber auch zur freiwilligen Mitarbeit im öffentlichen Interesse herangeführt. Reinigungsaktionen, Betreuung von öffentlichen Grünflächen, Mitarbeit bei der Essensausgabe im Kindergarten, sowie der Verkehrslotsendienst an den Zebrastreifen sind hier zu erwähnen.
Ab November nur mehr ein Quartier
Die Asylwerber wurden der Stadtgemeinde Neumarkt vom Land zugeteilt. Im Schnitt wurden in den Jahren 2016 bis 2018 jährlich rund 90 Personen betreut. In Summe werden es an die 300 Asylbewerberinnen und Asylbewerber gewesen sein, die in insgesamt drei Quartieren in Neumarkt untergebracht waren und von der Plattform unterstützt wurden. Ab November besteht nur mehr ein Quartier mit kleiner Belegung, neue Asylsuchende werden nicht mehr zugeteilt. Das ist für die Mitglieder der Plattform jedoch kein Grund, ihre Tätigkeit einzustellen. “Zurzeit machen wir Einzelbetreuung sowie Einzelunterricht in Deutsch und Nachhilfe für Menschen mit Migrationshintergrund, die eine Schule besuchen”, so Siegfried Uebelhör.
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