Frauenhäuser „ausreichend“ – trotz 124 Abweisungen?

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LH Gabi Burgstaller sieht keinen Bedarf an zusätzlichen Plätzen
Das Land Salzburg bietet vor gewalttätigen Männern flüchtenden Frauen 32 Plätze in drei Frauenhäusern an. Auch wenn es allein im Vorjahr 124 Abweisungen wegen Platzmangels gab, sei das Angebot „ausreichend“, antwortet LH Gabi Burgstaller auf eine FPÖ-Anfrage. Denn: Die Empfehlungen der EU besagten, ein Platz pro 10.000 Einwohnerinnen reiche – so gesehen würden bei den vorhandenen 272.550 Salzburgerinnen also auch 27 bis 28 Plätze ausreichen.
SALZBURG (sos). Exakt 96 Frauen mussten im Vorjahr vom Frauenhaus in der Stadt Salzburg abgewiesen werden, im Frauenhaus Mirjam in Hallein waren es 24 und im Frauenhaus im Pinzgau vier Frauen. Frauenreferentin LH Gabi Burgstaller sieht dennoch keinen Bedarf, zusätzliche Plätze zu schaffen. „Wir sollten uns nicht mit der Erfüllung einer EU-Vorgabe zufriedengeben“, ärgert sich darüber FPÖ-LAbg. Lukas Essl. Seine Fraktion will am kommenden Mittwoch einen entsprechenden Antrag im Salzburger Landtag einbringen. Essl: „Die Zahl der Plätze muss sich am tatsächlichen Bedarf orientieren!“
Der Vergleich mit anderen Bundesländern zeigt allerdings: Salzburg liegt bei der Zahl der Plätze in Frauenhäusern im Spitzenfeld – geschlagen allein von Kärnten. Dort kommt ein Platz auf 16.502 (männliche und weibliche) Einwohner. In Salzburg ist es ein Platz pro 16.558 Einwohner. Schlusslicht in der Statistik ist übrigens Tirol: Dort gibt es nur einen Frauenhausplatz für 88.050 Einwohner.
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