Gänse im Glück – zumindest bis Martini
Immer mehr Salzburger setzen zu Martini auf heimische Bio-Gänse.
„Viel zarter und bei Weitem nicht so fett wie die ausländischen Mastgänse“, sind die Bio-Weidegänse, die auf Salzburger Bauernhöfen aufwachsen, schwärmt Ulrike Gangl. Und sie muss es wissen, zieht sie doch heuer im zweiten Jahr selbst das beliebte Federvieh groß.
„Heuer haben wir praktisch alle schon im September verkauft“, berichtet die Landwirtin und Obfrau der neun Salzburger Bio-Weidegans-Betriebe. Dabei hatte sie mit 100 Gänsen doppelt so viele wie im Vorjahr.
In den vergangenen Jahren ist die Nachfrage nach biologisch und vor allem artgerecht gehaltenen Gänsen stark angestiegen, bestätigt auch Markus Danner von Bio Austria. „Heuer werden rund 1.000 bis 1.100 Bio-Weidegänse auf den Tellern der Salzburger landen – vor fünf Jahren waren es etwa 250.“
Aus Euregio-Projekt wurde „Salzburger Bio-Weidegans“
Aus dem ursprünglichen Euregio-Projekt mit dem benachbarten Bayern ist seit heuer die „Salzburger Bio-Weidegans“ geworden, weil das Ganze in Bayern nicht so recht in Schwung gekommen ist.
Ganz anders in Salzburg: Hier sieht Markus Danner noch Potenzial nach oben – 2.000 bis 2.500 Salzburger Bio-Weidegänse sind seiner Meinung nach „drinnen“.
Neben dem Geschmack sei es vor allem das „gute Gewissen“, das immer mehr Salzburger zur heimischen Bio-Gans anstelle von ausländischem Mastvieh greifen lässt, ist Ulrike Gangl überzeugt. „Unsere Gänse haben fast ein halbes Jahr Zeit, um groß zu werden – Mastgänse müssen innerhalb von zwölf Wochen schlachtfertig sein.“ Während der ersten sechs Wochen bleiben die aus einem oberösterreichischen Bio-Betrieb stammenden Küken bei Wärmelampe und gemütlichem Stroh im Stall. „Das ist die heikle Phase, innerhalb derer sie es nicht nass und kalt haben sollten“, weiß Gänse-Bäuerin Ulrike Gangl.
Sobald das Federkleid weiß wird, dürfen die Gänse auf die Wiese. „Dort schnattern sie dann den ganzen Tag zufrieden vor sich hin. Und wenn sich ein Fremder nähert, dann melden sie wie ein richtiger Wachhund“, erzählt die Lamprechtshausnerin. Ihr ist das Federvieh schon richtig ans Herz gewachsen. „Das ist einfach ein schönes Bild: die zufriedenen weißen Gänse auf der saftig-grünen Wiese.“
Doch alles hat ein Ende – zu Martini wird das Federvieh geschlachtet. Wer Glück hat, der ergattert bei einem der neun Salzburger Betriebe noch eines oder schaut sich auf einem der heimischen Bio-Märkte um. Für Gänse-Köche hat sie übrigens einen Spezialtipp: „Nicht zu heiß – also bei 130 bis 140 Grad – und schön langsam braten. Man sollte eine Stunde pro Kilogramm rechnen.“ Der Preis für eine Bio-Weidegans liegt bei rund 15 Euro pro Kilo.
Mehr Infos: www.weidegans.at /Seiten/MenueLinks/Kontakte/Ruperti/start.htm.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.