Erstmals in Wien
Klinik Floridsdorf implantiert kabellosen Herzschrittmacher
Der Klinik Floridsdorf ist ein großer Durchbruch gelungen: Erstmals wurde ein kabelloser Herzschrittmacher implantiert. Er ersetzt ab sofort die standardmäßigen Schrittmacher. Das biete gesundheitliche Vorteile, so sei das neue Modell etwa länger haltbar und weniger anfällig für Bakterien.
WIEN. Herkömmliche Herzschrittmacher werden heutzutage routinemäßig implantiert. Dieser besteht aus einem im Brustbereich platzierten Pulsgeber und von dort zum Herzen führenden Drähten, sogenannten Elektroden. In der Klinik Floridsdorf wurde jedoch kürzlich erstmals in ganz Wien ein neuer, elektrodenloser Herzschrittmacher implantiert.
Dieser weise etliche Vorteile auf, wie die Klinik Floridsdorf in einer Aussendung betont. Er werde ab sofort standardmäßig bei "allen infrage kommenden Patient*innen" der Klinik Floridsdorf zum Einsatz kommen. Martin Grabenwöger, Vorstand der Abteilung für Herz- und Gefäßchirurgie bei der Klinik Floridsdorf, zeigt sich sehr stolz: "Da uns das Wohl unserer Patient*innen und der Einsatz medizinischer Innovationen im wahrsten Sinne des Wortes am Herzen liegt, sind wir sehr stolz, dass die Klinik Floridsdorf zu den ersten in Österreich gehört, in der diese neueste Generation des elektrodenlosen Schrittmachers standardmäßig implantiert wird."
Folgen der Herzrhythmusstörungen
In der Regel liegt der Ruhepuls eines gesunden Erwachsenen bei etwa 60 bis 80 Schlägen pro Minute. Bei bestimmten Erkrankungen, etwa des Sinusknotens – der natürliche Taktgeber unseres Herzens – kann die Frequenz unter 60 Schläge pro Minute fallen oder manchmal sogar unterbrochen sein.
Mögliche Folgen sind zum Beispiel Schwindel, Müdigkeit, Atemnot oder Ohnmacht. Die Symptome können bei Anstrengung, aber auch bereits bei ganz alltäglichen Bewegungen auftreten. Mittels Herzschrittmacher werden elektrische Impulse an den Herzmuskel abgegeben. Auf diese Weise können die Symptome von Herzrhythmusstörungen gelindert werden.
Neuer Schrittmacher hält länger
"Im neuen Herzschrittmacher stecken sämtliche Funktionseinheiten in einer kleinen Kapsel. Dank seiner geringen Größe und einem speziellen Schraubmechanismus kann er präziser positioniert werden, nämlich direkt in der rechten Hauptkammer des Herzens", erklärt Thomas Aschacher, Herz- und Gefäßchirurg an der Klinik Floridsdorf. Das führe dazu, dass "die Blutgefäße und das Herz mit seinen Herzklappen nicht dauerhaft durch eine Elektrode belastet werden", so Aschacher weiter.
Das wurde auch einen "einen enormen Vorteil" bieten, etwa bei vorangegangenen Operationen der rechten Herzkammer oder eventuell schon vorhandenen defekten Schrittmachersonden im Herzen. Weiters könne der neue Schrittmacher auch leichter wieder entfernt werden und biete außerdem weniger Fläche für Bakterien. Das sei nämlich oft ein Problem bei herkömmlichen Schrittmachern. Zudem ist die Batterie länger haltbar, nämlich statt sieben bis zehn sogar bis zu 20 Jahre.
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