Straßenverkehr
Neue Pläne für die Brünner Straße?
Nach tödlichem Straßenbahnunfall wird die Unfallstelle untersucht und Bezirkspolitiker erarbeiten Ideen.
FLORIDSDORF. Der tragische Unfalltod eines Buben beim Übergang Brünner Straße/Jane-Tilden-Gasse wird nun von der Verkehrsbehörde, MA 46, untersucht. „Bei schweren Unfällen mit Personenschaden oder gar Todesfolge wird diese Überprüfung immer raschestmöglich durchgeführt und gegebenenfalls Vorschläge eingebracht“, hört man aus der Magistratsabteilung.
Wie diese Vorschläge seitens der Behörde aussehen und wann sie kommen, ist zurzeit noch nicht bekannt, da die Prüfung gerade läuft. Momentan gibt es beim Fußgängerübergang alle verkehrstechnisch möglichen Mittel, um so sicher wie möglich zu sein. Ein Labyrinth-Übergang – ein Übergang, der durch Zäune in S-Form gestaltet ist und so ein schnelles Überqueren verhindert –, ein optisches Signal durch ein Rotlicht und eine akustische Anzeige durch eine Klingel sowie Zäune entlang der Fahrtstrecke der Straßenbahn. Barbara Pertl, Wiener Linien, bestätigt: „Die derzeitigen Maßnahmen sind selbstverständlich mit allen zuständigen Stellen und Behörden akkordiert und entsprechen den gesetzlichen Vorgaben.“
Bezirksvorsteher Georg Papai hat sich von der ordnungsgemäßen Funktion dieser Sicherheitsmaßnahmen überzeugt und sich für eine schnelle Untersuchung eingesetzt. „Zum Unfallzeitpunkt haben alle Maßnahmen technisch ordnungsgemäß funktioniert. Der Bezirk hat auch bewusst entlang der Gleise keine Bäume gesetzt, um einen besseren Sichtschutz zu ermöglichen“.
Mehr Maßnahmen gefordert
Momentan sieht Papai nur noch zwei mögliche Maßnahmen: „Eine vollständige Schließung des Bahnübergangs oder eine Haltelinie für die Straßenbahn, wobei mir beide Maßnahmen wenig realitätsnah erscheinen.“
Deutlich weiter geht der Vorschlag der WIFF-Bezirksräte Hans Jörg Schimanek und Ossi Turtenwald. Sie fordern eine Unterführung der Brünner Straße samt Lift auf beiden Seiten. „Zur Überquerung der Brünner Straße und der Straßenbahntrasse ist ein simpler Fußgängerübergang nicht ausreichend“, so Schimanek. Um mehr Personen den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zu erleichtern, darf aus Sicht der Bezirksräte das Thema Sicherheit nicht vernachlässigt werden. Ein entsprechender Antrag wurde daher von WIFF im Bezirksparlament eingebracht. „Wir bauen heute nach Plänen von vorgestern für die Zukunft“, führt Schimanek weiter aus.
Stadt Wien entscheidet
Da die Brünner Straße aber eine Bundesstraße ist, liegt die Letztentscheidung bei der Stadt Wien. Die Erarbeitung und Umsetzung von weiteren Sicherheitsmaßnahmen durch die MA 46 wird daher von allen Seiten nachdrücklich unterstützt. Die Bezirksräte von WIFF empfehlen die Beiziehung von Experten des Kuratoriums für Verkehrssicherheit.
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