Das Floridsdorfer Schmankerl
Wiener Küche für alle, seit 30 Jahren
Wiener Küche zu erschwinglichen Preisen und eine gehörige Portion an Beislcharme gibt es im Floridsdorfer Schmankerl. Ein Stück Floridsdorfer Wirtshausgeschichte.
WIEN/FLORIDSDORF. Das Floridsdorfer Schmankerl befindet sich an der Ecke Kahlgasse/Scheffelstraße und ist gegenüber von der Pfarrkirche Donaufeld prominent platziert. In dem Haus war "schon immer ein Lokal", verrät uns Marion Rothleitner. Sie ist seit 2020 die Geschäftspartnerin von Wenzel Petrak, der das Gasthaus 1993 übernommen hat. Er steht in der Küche, sie ist für Service und Finanzen verantwortlich - ein eingespieltes Team.
In den letzten 30 Jahren hat sich im Bezirk, aber auch im Schmankerl einiges getan. Die Stammgäste sind älter geworden, einige auch bereits gestorben. Wenn die Inhaber über die Anfänge des Lokals sprechen, dann erzählen sie von den "Mistküblern und Straßenkehrern in Floridsdorf. Die sind dann alle immer da gesessen früher". Auch damals schon waren die Preise für Speisen und Getränke gut leistbar, sowohl für die Arbeiter, als auch immer schon für Pensionistinnen und Pensionisten.
Kleine, gute Wiener Küche
"Ich möchte, dass sich jeder bei uns ein Menü leisten kann, auch mit der Mindestpension". Das ist Rothleitner ein besonderes Anliegen. Das Menü kostet im Schmankerl, trotz Teuerung, nach wie vor 7,50€ und besteht aus einer Suppe und einer Hauptspeise. Geprägt ist die Speisekarte hauptsächlich von der Wiener Küche. Neben Würstel, Gulasch und Schweinsschnitzel finden sich mittlerweile auch vegetarische Gerichte in der Karte, denn "man muss ein bisserl mitgehen".
Wichtig ist es den beiden Inhabern, eine konstant gute Qualität an Speisen bieten zu können. Das Essen soll frisch sein, auf Tiefkühlware oder Aufgewärmtes wird bewusst verzichtet. "Ich kann Tiefgekühltes nicht leiden" meint Petrak. Die Pommes etwa bereitet er aus frischen Erdäpfeln zu. Das Bier kommt vom Fass und im Sommer bleiben die Gäste gerne noch im Schanigarten bei einem Glas Wein sitzen.
Einige Elemente der Einrichtung stammen noch aus den 1960ern. Boden und Wände wurden in den letzten Jahren neu gemacht, aber "wir wollen den Beislcharme beibehalten", sind sich die Inhaber einig. In die gemütliche Kellerstube passen 35 Leute, auch diese wurde in den letzten Jahren heller und lebendiger gestaltet.
Das Wohnzimmer in Floridsdorf
Früher kannte man das Gewölbe im Untergeschoss als "Kerzerlkeller". "Da haben sich damals die Ehepaare kennengelernt, die jetzt bereits 30 Jahre verheiratet sind" schmunzelt die Betreiberin. Alteingesessenen Floridsdorferinnen und Floridsdorfern ist der Kerzerlkeller nach wie vor ein Begriff.
"Wie ein zweites Wohnzimmer" ist das Floridsdorfer Schmankerl für seine Stammgäste. Manche von ihnen sind jeden Tag hier. Man kennt sich untereinander, verbringt die Zeit gemeinsam am Stammtisch. Auch neue Gäste hat das Schmankerl in den letzten Jahren dazu gewonnen. Während der Pandemie hat man nämlich mit einem Abholservice "Essen durch die Gasse" angeboten "und das hat wirklich gut funktioniert" freut sich Rothleitner.
Jetzt, wo das Lokal wieder regulär geöffnet hat, finden auch wieder die monatlichen Themenabende statt. Da gibt es dann stets kulinarisch etwas, "das eigentlich nicht zu unserer kleinen Wiener Küche passt", wie zum Beispiel Muscheln, Steak oder Scampi. Das Floridsdorfer Schmankerl bietet auch Catering an.
Zur Sache:
Das Floridsdorfer Schmankerl befindet sich in der Kahlgasse 13. Geöffnet ist das Lokal werktags von Montag bis Freitag von 9 bis 22 Uhr. Küche gibt es immer zwischen 11 und 14 Uhr, sowie von 17 bis 21 Uhr. Mehr Infos gibt es bei floridsdorfer-schmankerl.at. Tischreservierung ist telefonisch möglich unter 06767766701.
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