Junge Floridsdorfer
Es braucht mehr Freizeitmöglichkeiten und Sicherheit
Die Junge Volkspartei hat eine Umfrage im Bezirk initiiert. Ein Gespräch über die feststehenden Ergebnisse - und was sie zu bedeuten haben.
WIEN/FLORIDSDORF. Was bewegt die Jugend in Floridsdorf und generell jenseits der Donau? Diese Frage bewegt die Menschen in Transdanubien. Mit einer Umfrage fühlte zuletzt auch die Junge Volkspartei im 21. Bezirk dem Thema auf den Zahn. Die Ergebnisse stehen jetzt fest. Die BezirksZeitung hat darüber und über ihre ersten Monate im Amt, mit der neuen Vorsitzenden der JVP Floridsdorf, Victoria Mayer, gesprochen.
Frau Mayer, Sie haben vor Kurzem das Amt als Obfrau der JVP Floridsdorf übernommen. Welche Motivation stand für Sie hinter dieser Entscheidung?
VICTORIA MAYER: Ich habe mich schon früh für Jugendpolitik interessiert. In der Schule dachte ich mir etwa: Ich will nicht nur jammern, sondern selbst was machen. Mein Weg führte mich deshalb in die Schülervertretung. Schließlich wurde ich auch Schülersprecherin an meiner Schule. Als ich dann zur jungen ÖVP gekommen bin, war für mich die Motivation schon klar. In diesem Team etwas im Bezirk zu verändern.
Welche Schwerpunkte möchten Sie setzen?
Wir haben gerade die Jugendumfrage durchgeführt, um damit auch ein besseres Bild zu gewinnen. Daran möchten wir uns dann natürlich auch orientieren. Allen voran gibt es aber drei Schwerpunkte: Freizeitgestaltung, Verkehr und Mobilität und dann noch das Thema Sicherheit. Auch die Umfrage hat gezeigt, dass es dort Bedarf gibt.
Wie haben sich Ihre ersten Monate im neuen Amt gestaltet?
Noch viel besser als erwartet. Aber das ist vor allem dem Team zu verdanken. Ich habe hier durchwegs Unterstützung erfahren und kann auf die Leute zählen. Zudem ist innerhalb der JVP eine unglaubliche Motivation zu spüren. Das ist noch besser, als ich es erwartet habe.
Wo ist Floridsdorf für Jugendliche schon jetzt gut aufgestellt und wo gibt es noch Potenzial?
Der Bezirk selbst hat schon jetzt großes Potenzial. Allein wenn man sich die Landschaft ansieht, oder die Möglichkeiten zum Schwimmen. Aber es ist noch deutlich Luft nach oben. Die Mehrheit der Jugendlichen, mit denen wir gesprochen haben, hat sich darüber beschwert, dass sie in Floridsdorf nichts machen können. Es fehlt etwa ein gezielter Aufenthaltsort für junge Menschen - etwa eine Bar oder ein Klub. Aber generell in der Freizeitgestaltung ist noch viel Potenzial nicht ausgeschöpft. Zudem hat mich schockiert, dass viele erzählt haben, dass sie sich unsicher am Heimweg fühlen.
Mangelndes Sicherheitsgefühl ist eines der Themen, die aus der Umfrage hervorgehen. Woher glauben Sie, rührt diese Angst?
Da wird vom Bezirksvorsteher oft darauf verwiesen, dass es mehr Polizeibeamte brauchen würde. Doch es geht wohl eigentlich viel mehr darum, die Symptome zu bekämpfen. Dazu braucht es andere Maßnahmen. Wir wollen etwa Orte herausfiltern, wo es derzeit noch zu dunkel ist, um dagegen etwas zu unternehmen. Zudem haben wir einen besonderen Fokus auf das Gebiet rund um den Bahnhof Floridsdorf gelegt. Ich habe zuletzt etwa mit einem jungen Mädchen gesprochen, dass mir klar gesagt hat, dass sie sich nicht wohlfühlt, wenn sie über den Bahnhof nach Hause gehen muss.
Auf dem Areal kann man mit einem Alkoholverbot, wie es auch am Praterstern gilt, eine sinnvolle Maßnahme setzen. Die SPÖ im Bezirk schiebt immer nur die Verantwortung ab. Wir wollen selbst Lösungen finden und Floridsdorf zu einem sichereren Ort machen!
Ein weiteres Thema ist die Freizeitgestaltung. Was braucht es hier, um die Jugendlichen auch in ihrer Freizeit für Floridsdorf zu begeistern?
Leider sehen viele Floridsdorf als Schlaf- und Arbeitsbezirk. Dabei hätten wir so viel Potenzial vor der Haustür. Ich denke dabei an mehr Kulturangebote für Jugendliche. Es sind oft auch schon kleine Maßnahmen, die viel bewirken können. Wir haben viele leerstehende Geschäfte - da schlummert doch die ein oder andere Möglichkeit, den jungen Menschen im Bezirk etwas zu bieten.
Häufig gibt es das Argument, das junge Menschen etwa zum Feiern sowieso in die Innenstadt-Bezirke fahren. Wie stehen Sie dazu?
Wenn es in Floridsdorf geeignete Angebote gäbe, bin ich davon überzeugt, dass sie auch genutzt würden. Bedauerlicherweise will die Bezirks-SPÖ aber nichts an der Situation ändern. Das ärgert die Jugendlichen im Bezirk.
Politikverdrossenheit unter Jugendlichen ist immer wieder ein Thema. Glauben Sie, mit Maßnahmen, wie Umfragen und Gesprächen im Bezirk kann dem entgegengewirkt werden?
Ja, da bin ich mir sicher. Ich glaube, dass vielen auch nicht bewusst ist, was denn alles in den Bereich Bezirkspolitik fällt. Wenn zum Beispiel sich jemand denkt, dass an einer Stelle ein Zebrastreifen sinnvoll wäre, dann gehört das in dieses Spektrum. Da kann man noch viel machen. Ich glaube, dass es allen Jugendlichen so geht, dass sie eigentlich gerne aktiv mitgestalten möchten. Politikverdrossenheit an sich ist für mich da keine zu erkennen. Wir wollen da aber auch nach unserer Umfrage aktiv dran bleiben. Das war sicher nicht die letzte Maßnahme. Wir möchten hier eine Plattform für die Jugend bieten.
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