Magersucht ist lebensgefährlich

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Magersucht ist eine Essstörung, bei der sich die Betroffenen bis zum extremen Untergewicht hungern – und im schlimmsten Fall bis zum Tod. Mehr als zehn Prozent der Erkrankten sterben. Von Magersucht oder Anorexie spricht man bei einer Gewichtsabnahme von mindestens 25 Prozent des Körpergewichts, ohne dass eine organische Erkrankung vorliegt.
Magersüchtige sehen sich selbst trotz Untergewicht oft als zu dick und wollen immer noch mehr abnehmen. Psychische Ursachen, aber auch Gewohnheiten innerhalb der Familie, biologische und gesellschaftliche Einflüsse können bei der Entstehung eine Rolle spielen. Es fehlt sehr oft die Einsicht krank zu sein. „Wir sehen auch im LKH Freistadt, dass immer häufiger Magersüchtige ins Krankenhaus kommen“, sagt Primar Norbert Fritsch von der Abteilung Innere Medizin. „Die Betroffenen kommen meist, wenn es zu einer lebensgefährlichen Verschlechterung ihres Allgemeinzustandes kommt wie eine schlechte Herzfunktion, schlechte Blutwerte, ein gestörter Elektrolythaushalt und muskuläre Probleme. Die Patienten sind oft so schwach, dass sie nicht mehr Stiegen steigen können.“ Durch die anhaltende Mangel- und Fehlernährung oder den Missbrauch von Abführmitteln kommt es häufig zu Folgeschäden wie Osteoporose. Therapie von Magersucht ist sinnvoller Weise ein Zusammenspiel Psychosomatik und Innere Medizin. „Eine Gewichtszunahme bis zu einem BMI von 14 ist die Voraussetzung, dass die Patienten an einer Psychotherapie teilnehmen können“, so der erfahrene Gastroenterologe.
Der wichtigste auslösende Faktor ist fast immer eine Diät. Tritt die Magersucht während der Pubertät auf und wird die Erkrankung adäquat behandelt, sind die Heilungschancen recht gut. Ohne Behandlung ist das Risiko hoch, dass die Magersucht chronisch wird. Das erhöht die Sterblichkeitsrate.
Die Folgen des Magerwahns sollten nicht unterschätzt werden. „Wenn Eltern den Verdacht haben, dass ihr Kind an einer Essstörung leidet, sollten sie sich nicht scheuen fachlichen Rat einzuholen“, rät Prim. Fritsch. Das Thema sollte vorsichtig angesprochen werden – Fingerspitzengefühl ist gefragt, denn Vorwürfe, Ratschläge oder Drohungen bewirken oft das Gegenteil des Gewünschten.

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