Entscheidungsträger der Zukunft sensibilisieren!

- Manfred Doppler ist Geschäftsführer des Anti-Atom-Komitees.
- Foto: AAK
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FREISTADT. Das Anti-Atom-Komitee engagiert sich seit dem Jahr 1993 nicht nur mit Aktionen im Kampf gegen Atomenergie, es betreibt in hohem Maße auch Bewusstseinsbildung bei jungen Menschen. Seit 2006 hält Geschäftsführer Manfred Doppler jährlich rund 90 zweistündige Vorträge an Schulen. Er ist an Berufsschulen, Polytechnischen Schulen, Gymnasien, Höheren Technischen Lehranstalten, Landwirtschaftlichen Fachschulen, Handelsakademien und Neuen Mittelschulen unterwegs, um sein Wissen zu vermitteln. Eingeladen wird er von Physik-, Geografie- und Religionslehrern.
"Wir werden überall mit offenen Armen empfangen", sagt der 61-jährige Grünbacher. Er sieht in seiner Vortragstätigkeit die Möglichkeit, Schüler über die Gefahren der Atomenergie aufzuklären. "Ich will überhaupt keine Panik verbreiten, aber dennoch Betroffenheit erzeugen", sagt Doppler. In aller Regel folgen die Schüler gebannt seinen Ausführungen. Sie erfahren, dass Atomenergie die teuerste und gefährlichste Möglichkeit darstellt, Wasser zu kochen, dass wir derzeit auf Kosten der nächsten Generationen leben und dass Atomenergie unser Klima nicht retten kann. "Die Schüler müssen lernen, die Zusammenhänge zu erkennen", sagt Doppler. "Denn sie sind die Entscheidungsträger der Zukunft."
Wie gut die Schulvorträge in ganz Oberösterreich angenommen werden, zeigt die Tatsache, dass längst nicht alle Terminwünsche erfüllt werden können. Die Erweiterung des AKW Temelin und die anderer Atomkraftwerke sowie die Diskussion um ein mögliches Atommüllendlager in Tschechien tragen aktuell zu einem erhöhten Interesse bei.
Sorgen macht Doppler die finanzielle Ausstattung seiner Organisation. Das Geld, das zu 95 Prozent vom Land Oberösterreich kommt, wird immer knapper. Aktuell müssen Doppler und seine Mitarbeiterin Sandra Wagner mit einem Budget von 81.000 Euro auskommen. "Damit kann man keine großen Sprünge mehr machen", sagt Doppler. "Wir sind an unserer Schmerzgrenze angelangt."
Von der großen Bedeutung der Anti-Atom-Bewegung ist Doppler zu hundert Prozent überzeugt. "Ohne sie wäre in Temelin mit Sicherheit schon ein Unfall passiert. Ich weiß zwar, dass ich das nicht beweisen kann, aber das Gegenteil kann auch keiner beweisen."



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